Kriminalität - Fulda:Lebenslang wegen Mordes aus Eifersucht: Ehemann verurteilt

Deutschland
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Fulda (dpa/lhe) - Zu lebenslanger Haft wegen Mordes aus Eifersucht an seiner Ehefrau hat das Landgericht Fulda am Mittwoch einen Iraker (28) verurteilt. Der Mann aus dem saarländischen Lebach hatte seine Frau (27), die ebenfalls aus dem Irak stammte, am 9. August 2019 in der Wohnung von Bekannten im osthessischen Bad Salzschlirf so stark gewürgt, dass sie ins Koma fiel und am nächsten Tag im Krankenhaus starb. Sie hinterlässt zwei Kinder im Alter von inzwischen 6 und 9 Jahren. Der Verurteilte muss laut Urteil an jedes Kind 15 000 Euro Hinterbliebenengeld zahlen.

Laut Gutachter-Einschätzung ist der Angeklagte voll schuldfähig. Er soll heimtückisch und vorsätzlich gehandelt haben. Der Richter erklärte, die Frau habe bei dem Gespräch unter vier Augen nicht mit einer tödlichen Gefahr gerechnet. Sie sei völlig arglos gewesen. Der Mann habe sie fast drei Minuten lang gewürgt und ihren Tod in Kauf genommen.

Nach Gerichtsangaben war das Motiv Eifersucht, Wut, Verlustangst und Verzweiflung. Die Frau hatte zuvor angekündigt, sich wegen eines anderen Mannes von ihm trennen zu wollen. Um Abstand zu gewinnen, war sie zu Bekannten nach Bad Salzschlirf gereist. Der Mann war mit einem Freund hinterhergefahren, um sich mit ihr auszusprechen. Der Verteidiger überlegt, Revision gegen das Urteil einzulegen. Das Paar war 2016 aus dem Irak in die Türkei geflohen und hatte seit 2018 in Deutschland gelebt.

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