Trier:Missbrauchsopfer wollen bei Aufarbeitung beteiligt werden

Trier (dpa/lrs) - Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wollen bei der Aufarbeitung der Verbrechen mitreden. "Wir sind es nach neun Jahren Missbrauchsmanagement leid", sagte der Betroffene Thomas Schnitzler bei einer Kundgebung der Opferinitiative "Missbit" am Donnerstag in Trier. "Die Aufarbeitung kommt überhaupt nicht voran. Man fühlt sich total ohnmächtig." Zu der Demonstration unter dem Motto "Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene" vor dem Trierer Priesterseminar waren zehn Opfer und Unterstützer gekommen .

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Trier (dpa/lrs) - Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wollen bei der Aufarbeitung der Verbrechen mitreden. „Wir sind es nach neun Jahren Missbrauchsmanagement leid“, sagte der Betroffene Thomas Schnitzler bei einer Kundgebung der Opferinitiative „Missbit“ am Donnerstag in Trier. „Die Aufarbeitung kommt überhaupt nicht voran. Man fühlt sich total ohnmächtig.“ Zu der Demonstration unter dem Motto „Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene“ vor dem Trierer Priesterseminar waren zehn Opfer und Unterstützer gekommen .

Die Gruppe forderte lautstark eine stärkere Beteiligung bei der Aufarbeitung. Anlass der Kundgebung war eine Veranstaltung, in der der Trierer Bischof Stephan Ackermann Priester, Diakone und Ordensangehörige über die Studie zum Missbrauchsskandal informierte, die im September 2018 veröffentlich wurde. Die Demonstranten vor der Tür riefen wiederholt: „Stephan, mauert euch nicht ein, lasst auch die Betroffenen rein!“

Zu einem Gespräch zwischen Ackermann und Betroffenen kam es nicht. „Er ist Gastgeber der Veranstaltung und dort eingebunden“, sagte die Sprecherin des Bistums, Judith Rupp. Das Treffen im Priesterseminar mit knapp 200 Geistlichen aus dem Bistum Trier sei „nicht Teil der Aufarbeitung, die dann ohne Betroffene stattfindet. Das ist eine Info-Veranstaltung“.

Bischof Ackermann sei die Aufarbeitung unter Einbeziehung der Betroffenen „sehr wichtig“, betonte die Sprecherin. Er habe sich in den vergangenen neun Jahren immer wieder mit Opfern zu Gesprächen getroffenen.

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