München:Guardini und Gerlich sollen seliggesprochen werden

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München (dpa/lby) - Der Publizist Fritz Michael Gerlich und der Religionsphilosoph Romano Guardini sollen auf Betreiben des Münchner Kardinals Erzbischof Reinhard Marx seliggesprochen werden. Die dafür notwendigen Verfahren werden am 16. Dezember mit einem feierlichen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom eingeleitet, wie das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising am Dienstag mitteilte. Der religiöse Akt der Seligsprechung ist eine Art Vorstufe zur Heiligsprechung.

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München (dpa/lby) - Der Publizist Fritz Michael Gerlich und der Religionsphilosoph Romano Guardini sollen auf Betreiben des Münchner Kardinals Erzbischof Reinhard Marx seliggesprochen werden. Die dafür notwendigen Verfahren werden am 16. Dezember mit einem feierlichen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom eingeleitet, wie das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising am Dienstag mitteilte. Der religiöse Akt der Seligsprechung ist eine Art Vorstufe zur Heiligsprechung.

Der überzeugte Katholik Gerlich (1883-1934) war eines der ersten Opfer des Nazi-Terrors. Wegen seines religiös geprägten Widerstandes wurde er am 30. Juni 1934 im Konzentrationslager Dachau ermordet. Von 1920 bis 1928 war Gerlich bei den „Münchner Neuesten Nachrichten“, einem Vorläufer der „Süddeutschen Zeitung“. Ab 1932 gab er die katholische Wochenzeitung „Der gerade Weg“ heraus. In seinen Artikeln griff er Adolf Hitler und dessen NS-Ideologie scharf an.

Romano Guardini (1885-1968) gilt als bedeutender Religionsphilosoph und als Wegbereiter der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. Er lehrte unter anderem in Berlin, Tübingen und München. Von 1939 bis 1945 konnte er allerdings auf Druck der Nationalsozialisten nur als Privatgelehrter arbeiten.

Bischöfliche Beauftragte und Kirchenanwälte werden nach der Eröffnung des Verfahrens Mitte Dezember zunächst Zeugen befragen, die über das Leben und Wirken der beiden Kandidaten Auskunft geben können. Auch Berichte über Wunder, die auf die Fürsprache der Kandidaten zurückzuführen sein sollen, würden in dieser Phase untersucht, ebenso wie Schriften.

Bei Gerlich liege der Schwerpunkt auf seiner Verfolgung, Haft und Ermordung. Er sei zum Märtyrer geworden, weil er für seine religiös begründeten Überzeugungen getötet worden sei. Nach der diözesanen Phase befasst sich die vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse mit dem Verfahren. Bis dahin könnten aber einige Jahre vergehen, berichtete das Ordinariat.

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