Köln:Kardinal Woelki bittet zu Weihnachten um Verzeihung

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Kardinal Rainer Maria Woelki, Kölner Erzbischof, spricht. (Foto: Federico Gambarini/do/dpa/Archivbild)

Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach scharfer Kritik im Zusammenhang mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln um Verzeihung gebeten. In einem...

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Köln (dpa) - Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach scharfer Kritik im Zusammenhang mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln um Verzeihung gebeten. In einem persönlichen Wort in der Christmette im Kölner Dom sagte Woelki, er habe zu den Sorgen in der Gemeinde wegen Corona „leider noch eine Bürde hinzugefügt“, wie ein Sprecher des Erzbistums auf dpa-Anfrage am Freitag bestätigte.

„Was die von sexueller Gewalt Betroffenen und Sie in den letzten Tagen und Wochen vor Weihnachten im Zusammenhang mit dem Umgang des Gutachtens zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in unserem Erzbistum, was Sie an der Kritik darüber und insbesondere auch an der Kritik an meiner Person ertragen mussten - für all' das bitte ich Sie um Verzeihung“, sagte Woelki im Anschluss an seine Predigt am Donnerstagabend. Mehrere Medien berichteten.

Der Kardinal steht in der Kritik, weil er ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum wegen „methodischer Mängel“ unter Verschluss hält. Er gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag, das im März veröffentlicht werden soll. Außerdem waren Vertuschungsvorwürfe in einem Fall von sexuellem Missbrauch durch einen inzwischen gestorbenen Geistlichen in den 1970er Jahren erhoben worden. Woelki bat nun um Geduld bis März.

Er erbat sich auch Vertrauen. Sein vor zwei Jahren gegebenes Versprechen, „ungeschönt und ohne falsche Rücksichten“ aufzuklären und Verantwortliche zu benennen, gelte noch immer. „Ich stehe weiterhin zu diesem Wort, auch wenn dies öffentlich gerade anders gesehen und angezweifelt wird.“ Er bat auch Priester und alle in der Gemeinde Engagierten um Entschuldigung, dass sie ebenfalls von der Kritik getroffen würden, obwohl sich diese an das Erzbistum richteten - und vor allem an ihn selbst persönlich.

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