Dresden:Neues Leben in Dresdner Kriegsruine: Kubus für Jugendkirche

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Ein Glaskubus ist in der ehemaligen Trinitatiskirchruine Dresden-Johannstadt eingebaut. (Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)

Eine der letzten Dresdner Weltkriegsruinen ist nach zwei Jahren Umbau ein Jugendzentrum der evangelischen Kirche. Nach dem Entwurf eines Architekturbüros...

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Dresden (dpa/sn) - Eine der letzten Dresdner Weltkriegsruinen ist nach zwei Jahren Umbau ein Jugendzentrum der evangelischen Kirche. Nach dem Entwurf eines Architekturbüros entstand zwischen den Mauerresten der 1945 zerstörten Trinitatiskirche ein gläserner Kubus als flexibler Veranstaltungssaal und ein Würfel mit Räumen für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 23 Jahren. Außerdem befinden sich dort Büros des Stadtjugendpfarramts und die Verwaltung der Evangelischen Jugend, wie eine Sprecherin der evangelischen Kirchen der Stadt vor der Schlüsselübergabe am Freitag sagte.

Das Projekt mit einem Investitionsumfang von rund sechs Millionen Euro konnte mit Hilfe von 4,9 Millionen Euro aus EU-Mitteln des Freistaates sowie je 600.000 Euro von Stadt und Landeskirche realisiert werden. Die Finanzierung sei nicht einfach gewesen und habe Überzeugungsarbeit gebraucht, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Es sei jenseits politischer Interessen gelungen, was zeige, „wir können viel bewegen, wenn wir uns vertrauen“ und etwas für die Zukunft gestalten. „Politik ist nicht, sich zu streiten, sondern gemeinsam Positives zu erreichen.“

Ihn habe der Ort, an dem Jugendliche aus dem Stadtteil auch ohne Bezug zu Kirche Zuflucht fanden und über Glauben ins Gespräch kamen, von Anfang an fasziniert, erzählte Kretschmer. Die Ruine ohne Dach wurde schon in der Vergangenheit zur offenen Jugendarbeit genutzt, es gab Gottesdienste und Konzerte unter freiem Himmel. Nun soll sie zum festen Begegnungs-, Identifikations- und Kommunikationsort werden, auch für in der Jugendarbeit tätige Initiativen und Vereine in dem östlich des Stadtzentrums gelegenen Viertel Johannstadt.

Das Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance erbaute Gotteshaus war nach der Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945 ausgebrannt. Dach und Innenausstattung wurden zerstört, der Turm beschädigt. Der geplante Abriss zu DDR-Zeiten konnte abgewendet und die Reste konnten gesichert werden. 1994 wurde der Turm für die offene Jugendarbeit ausgebaut, vor 15 Jahren entstand die Idee der Jugendkirche Dresden - die mit einer Festwoche vom 1. bis 6. Mai eröffnet wird.

© dpa-infocom, dpa:220325-99-664418/4

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