Dortmund:Rock aus Mainz und Segen aus Speyer: Kirchentag in Dortmund

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Mainz/Speyer (dpa/lrs) - Alle zwei Jahre lädt der Kirchentag zum großen Stelldichein evangelischer Christen - in den nächsten Tagen werden auch mehrere Tausend Christen aus Rheinland-Pfalz in Dortmund erwartet. Die ersten wollten am Wochenende mit dem Fahrrad in Kaiserslautern aufbrechen: 60 Pfälzer haben sich nach Angaben der Evangelischen Kirche der Pfalz zu einer 350 Kilometer langen Benefiz-Radtour nach Dortmund angemeldet, deren Erlös für ein Projekt in Bolivien bestimmt ist.

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Mainz/Speyer (dpa/lrs) - Alle zwei Jahre lädt der Kirchentag zum großen Stelldichein evangelischer Christen - in den nächsten Tagen werden auch mehrere Tausend Christen aus Rheinland-Pfalz in Dortmund erwartet. Die ersten wollten am Wochenende mit dem Fahrrad in Kaiserslautern aufbrechen: 60 Pfälzer haben sich nach Angaben der Evangelischen Kirche der Pfalz zu einer 350 Kilometer langen Benefiz-Radtour nach Dortmund angemeldet, deren Erlös für ein Projekt in Bolivien bestimmt ist.

Zum 23. Kirchentag werden von Mittwoch bis Sonntag rund 100 000 Teilnehmer erwartet. Die Evangelische Kirche der Pfalz erwartet etwa 1000 Besucher aus der Pfalz und dem saarländischen Kreis Saarpfalz. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), zu deren Gebiet auch Rheinhessen und der Westerwald gehören, rechnet mit rund 5000 Teilnehmern. Etliche kommen auch aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz, das zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehört. Die etwa 2000 Veranstaltungen des Kirchentags stehen unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“.

Kirchentag bedeute „fünf Tage Ausnahmezustand“, sagt die Speyerer Pfarrerin Mechthild Werner, und bringe den Zustand der evangelischen Kirche zum Ausdruck: „fast verwirrend vielfältig und quicklebendig“. Der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus wirke befreiend, gerade angesichts oft ziemlich leerer Kirchenbänke in den Gottesdiensten am Sonntag. „Hier lässt sich aufwärmen. Und spüren: wir sind nicht allein. Es wird gesungen, gebetet und diskutiert.“

Auch im Programm sind Rheinland-Pfälzer mit vielen Beiträgen vertreten. Mehrere Initiativen präsentieren sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“. In einer Reihe zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz ist Annika Gramoll vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bei einem „Escape Adventure Game“ dabei. Im „Zentrum Regenbogen“ leitet der Mainzer Noah Kretzschel von der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau einen Workshop über „Schritte zu einer trans*inklusiven Gemeinde“. Und die Band „Cut Your Strings, Jim!“ mit Frontsängerin Nina spielt mehrmals zum „Rock aus Mainz“ auf.

„Das Nachtgebet ist nicht nur für mich stets ein Höhepunkt“, sagt Pfarrerin Werner, die diese Programmpunkt auf der Hauptbühne in der Dortmunder Innenstadt mitgestaltet und den Segen erteilt. „Spätabends strömt eine erlebniserschöpfte Kirchentagsschar auf den Platz und wird schlagartig ruhig.“ Sie spreche über kurze Szenen des Tages, der in der Gemeinschaft meditativ ausklinge. „Zum guten Schluss singen Hunderte über Kerzen in den dunklen Himmel „Der Mond ist aufgegangen“ - Gänsehautgefühl pur.

Mehrfach gefordert sind auf dem Kirchentag die Präsidenten der drei Landeskirchen in Rheinland-Pfalz. Der Pfälzer Kirchenpräsident Christian Schad diskutiert im „Zentrum Jugend“ über Demokratie und Beteiligung junger Menschen in der Kirche. Volker Jung von der EKHN will unter anderem eine Bibelarbeit gemeinsam mit Sportlern halten und über Kirche im digitalen Wandel diskutieren. An einem Gespräch über „Glaube als Weg zur Integration“ nimmt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, teil.

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