Kenia:Der Horror von Shakahola

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Fast ein Jahr mussten sie auf die Identifikation ihrer Verwandten warten: Angehörige im Krankenhaus von Malindi, nachdem ihnen Ende März 2024 die Überreste von Familienmitgliedern übergeben worden waren. (Foto: Luis Tato/AFP)

Der Prediger Paul Nthenge Mackenzie soll seine Anhänger angestiftet haben, sich zu Tode zu hungern. Ein Jahr nach Entdeckung seiner mörderischen Hungersekte wurden erst 34 von 429 geborgenen Opfern identifiziert - und es könnte noch mehr Tote geben.

Von Paul Munzinger

Alice Mwajuma Deche konnte Ende März endlich ihre Tochter Elizabeth beerdigen, ein Jahr nach deren Verschwinden. Doch auf einen Abschied von elf weiteren Mitgliedern ihrer Familie muss die 66 Jahre alte Frau weiter warten. Wie ihre Tochter waren auch einer ihrer Söhne sowie zehn Enkel dem Weltuntergangsprediger Paul Nthenge Mackenzie in den Wald von Shakahola gefolgt, ganz im Südosten Kenias. Auch sie kehrten nie zurück. Doch identifiziert und an ihre Familie übergeben wurden sie bislang nicht. "Zwölf Verwandte zu verlieren, ist hart", sagte Deche der Zeitung Nation. "Doch wir sind dankbar, dass wir zumindest eine von ihnen gefunden haben."

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