Karneval:Das letzte Schnitzel

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(Foto: Marc Herold)

Gesellschaftliche Debatten spielen beim Karneval eine immer wichtigere Rolle. Welche Folgen hat das fürs närrische Treiben? Und wie subversiv kann Fastnacht in unserer fast nicht mehr zu verstehenden Welt überhaupt sein?

Von Titus Arnu

Was braucht ein Kölner, um glücklich zu sein? "Blootwoosch, Kölsch un lecker Mädche", singen die Frohsinns-Experten "Höhner". Blutwurst, eine Art Bier in Reagenzgläsern und, nun ja, appetitliche junge Frauen als Definition von Glück? Auf Nicht-Kölner mag das Lied der Höhner leicht verstörend wirken. Aber "lecker" bedeute in diesem Fall nur "hübsch" oder "nett" und sei nicht abwertend gemeint, wie man im Standardwerk "Neuer kölnischer Sprachschatz" von Adam Wrede nachlesen kann. Trotzdem beschwerte sich eine empörte Frau beim "Lindner Hotel" in Köln, nachdem sie den 45 Jahre alten Blootwoosch-Refrain an einer Fensterscheibe der Bar "Veedelseck" entdeckt hatte: "Ganz abgesehen davon, dass 'Mädchen' eine Bezeichnung für minderjährige Frauen ist, empfinde ich das Zitat als nicht zeitgemäß und diskriminierend."

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