Hochzeit von Bennifer:Brautkleid bleibt Brautkleid bleibt Brautkleid

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All you need is love, schreibt Jennifer Lopez. Und Brautkleider. Viele Brautkleider. (Foto: Marcio Jose Sanchez/dpa)

Jennifer Lopez zeigt die ersten Bilder ihrer Hochzeit. Darauf zu sehen: ihr Outfit, nein, ihre drei Outfits. Über den Trend zum Zweit- und Drittkleid.

Von Veronika Wulf

"All you need is love", schrieb Jennifer Lopez Mitte Juli in ihrem Newsletter, mit dem sie Fans über allerlei Wichtiges und Nichtiges informiert. Alles, was du brauchst, ist Liebe. Es folgte im Text die Ankündigung ihrer Trauung mit Ben Affleck, im kleinen Kreis in einer Hochzeitskapelle in Las Vegas. Aber ein bisschen mehr als das, was dort jährlich Zehntausende normalsterblich Verliebte tun, brauchte es dann doch. Etwa eine zweite, große Zeremonie. Und ein neues Brautkleid. Beziehungsweise drei neue Brautkleider. Zusätzlich zu den zweien, die sie in Vegas trug.

Nun zeigte Jennifer Affleck, wie die Sängerin bürgerlich seit der Eheschließung heißt, natürlich ebenfalls in einer neuen Folge ihres Newsletters, die ersten Bilder der Brautkleider, alle von Ralph Lauren: das erste hochgeschlossen mit einer Rüschenschleppe aus mehr als 1000 Stofftaschentüchern und 500 Metern Stoff, wie der Designer mitteilte, und einem Schleier, der so groß ist wie das Wohnzimmer anderer Leute. Das zweite Kleid wurde von 30 Näherinnen in 700 Stunden mit Tausenden Perlen und Steinchen bestickt, und auch am dritten funkeln Swarovski-Kristalle am tiefen Dekolleté.

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Verwunderlich ist das bei einer Stilikone mit eigener Modelinie nicht. Wie soll man auch in einem Kleid verkörpern, wer man ist, was man hat, wer man sein will? Schließlich heiratet man ja nur einmal im Leben (oder viermal wie JLo). Heidi Klum, Hailey Baldwin, Chrissy Teigen - sie alle feierten in drei Kleidern, auch die Herzoginnen Kate und Meghan legten nach ihren Trauzeremonien andere Brautkleider an.

Neu ist das nicht: Auf japanischen Hochzeiten ist es lange Tradition, dass das Brautpaar mehrmals das Outfit wechselt. Im Westen ist auch jenseits von Promihochzeiten der Trend zum Zweitkleid seit einigen Jahren zu beobachten - wenngleich eher bei Bräuten, die auch zum Zweitwagen und zur Zweitwohnung tendieren. Doch auch in der Mittelschicht (der tatsächlichen, nicht der Merz'schen) tragen viele etwa zum Standesamt einen Hosenanzug oder Jumpsuit und zur Feier oder kirchlichen Trauung ein Kleid.

Die Frage "Braucht man das?" scheint sich zu erübrigen bei etwas so spärlich Genutztem wie dem Brautkleid. Die in der Disziplin des Bedürfnisse-Erfindens begabte Hochzeitsindustrie beantwortet sie, wenig verwunderlich, dennoch: Es sei "absolut berechtigt", über ein Zweitkleid nachzudenken, versichert etwa eine Brautmodenboutique auf ihrer Website, das Umziehen der Braut sei "auf vielen Hochzeiten obligatorisch". Als "praktische Gründe" für ein zweites Outfit zählt sie auf: "bequem" und "praktisch". Ebenfalls praktisch: Der Laden bietet gleich noch Hilfe bei der Suche nach den passenden Accessoires an. Klar, das ist alles auch eine Frage des Budgets, was ein anderer Brautkleid-Shop nicht verschweigt, aber bei ihnen könne man ja "bequem in Raten zahlen".

Bei drei Hochzeitskleidern sollte man sich lieber nicht ausrechnen, wieviel so ein Outfit pro Minute kostet. Nicht dass es wie bei einer viel zu teuren Massage läuft, bei der man einfach nicht entspannen kann, weil im Kopf die Preissumme sekündlich aufwärts rattert wie an einer imaginären Zapfsäule. Das dürfte im Falle JLos allerdings nicht das Problem gewesen sein; allein der Schmuck soll knapp 100 000 Dollar gekostet haben. Nachhaltig ist das alles natürlich nicht. Aber immerhin greift sie beim Mann auf ein bekanntes Modell zurück.

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