Indonesien:Erhöhte Warnstufe für Vulkan Anak Krakatau

  • Nach der Eruption des indonesischen Vulkans Anak Krakatau, in deren Folge ein Tsunami ausgelöst wurde, geht von dem Berg noch immer erhöhte Gefahr aus.
  • Bei dem Tsunami waren am Samstag mehr als 400 Menschen getötet worden, Tausende wurden verletzt.

Die indonesischen Behörden haben am Donnerstag die Warnstufe für den Vulkan Anak Krakatau in der Sundastraße erhöht. Vulkanexperten und Seismologen warnen vor weiteren Ausbrüchen. Die schlechten Wetterbedingungen mit viel Regen könnten den Krater außerdem noch fragiler machen.

Gleichzeitig wurde die Sperrzone rund um den Vulkankrater auf fünf Kilometer ausgedehnt, teilte die Katastrophenschutzbehörde in Jakarta mit. Nach Angaben von Sprecher Sutopo Purwo Nugroho seien am Mittwoch verstärkt Rauchwolken und heiße Asche ausgetreten. Die Asche sei zwar harmlos, doch sollten die Menschen in den betroffenen Gebieten Schutzmasken und Schutzbrillen tragen.

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Satellitenfotos der Vulkaninsel des Anak Krakatau gibt es bislang nicht, Radardaten sollen aber eine dramatische Schrumpfung der Insel zeigen. Die Daten japanischer und europäischer Satelliten weisen nach Expertenangaben darauf hin, dass die Südwestflanke der Insel verschwunden ist.

Der Vulkan etwa 50 Kilometer vor der indonesischen Küste war am Samstag ausgebrochen. Die Eruption verursachte einen Erdrutsch, der dann wiederum den Tsunami auslöste. 430 Menschen starben neuesten Zählungen zufolge, 1500 wurden verletzt, nach 159 Personen wird noch gesucht.

Das indonesische Archipel als Teil des "Pazifischen Feuerrings" ist immer wieder Schauplatz von Naturkatastrophen. Schwere Erdbeben verwüsteten im Juli und August Teile der Insel Lombok. Auf Sulawesi starben im September mehr als 2.000 Menschen durch eine Doppelkatastrophe aus Erdbeben und Tsunami. An jedem sechsten der 120 indonesischen Vulkane werden derzeit seismische Aktivitäten registriert.

© SZ.de/dpa/csi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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