Pazifik-Region:Mexiko und Kalifornien rüsten sich für Wirbelsturm "Hilary"

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Mexikanische Soldaten sind am Strand in Los Cabos, Baja California, unterwegs. (Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP)

Bevor der Hurrikan auf Land trifft, dürfte er sich zwar noch etwas abschwächen, trotzdem werden heftige Regenfälle und Winde erwartet. In Mexiko sind mehr als 18 000 Soldaten in Alarmbereitschaft.

Vor der Ankunft des starken Pazifik-Hurrikans Hilary sind in Mexiko mehr als 18 000 Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt worden. Der Wirbelsturm werde voraussichtlich am frühen Sonntagmorgen auf der Halbinsel Baja California auf Land treffen, teilte der mexikanische Wetterdienst am Freitag (Ortszeit) mit. Auch Südkalifornien in den USA müsse sich auf "lebensbedrohliche und möglicherweise katastrophale Überschwemmungen" einstellen, warnte das US-Hurrikanzentrum in Miami. Hilary könne dort mehr Regen auslösen als sonst in einem ganzen Jahr falle.

Hilary erreichte nach Angaben der US-Behörde am Freitag vor der Nordwestküste Mexikos die Kategorie vier von fünf. Am Abend befand sich der Hurrikan etwa 495 Kilometer südwestlich von der touristischen Küstenstadt Cabo San Lucas mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde. Ausläufer des Sturms breiteten sich bereits über den südlichen Teil von Baja California aus.

Das von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt den Hurrikan "Hilary" am 18. August vor der Pazifikküste Mexikos. (Foto: dpa)
Mitarbeiter eines Restaurants in Los Cabos auf der Halbinsel Baja California treffen Vorkehrungen, um mögliche Schäden durch "Hilary" zu verhindern. (Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP)

US-Präsident Joe Biden warnte die Menschen im US-Bundesstaat Kalifornien vor erheblichen Regenfällen. "Ich fordere alle Menschen im Einzugsgebiet des Sturms auf, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und auf die Hinweise der staatlichen und örtlichen Behörden zu hören", sagte Biden. Es wurde erwartet, dass sich der Hurrikan etwas abschwächt, bevor er in Mexiko auf Land trifft und am Sonntagabend (Ortszeit) kurz vor Kalifornien zu einem tropischen Sturm heruntergestuft wird. Aber auch das ist noch ungewöhnlich für die US-Region. Für Kalifornien wurde zum ersten Mal in der Geschichte eine Tropensturmwarnung ausgerufen.

Noch spielen am Freitag in Seal Beach, Kalifornien, Kinder an einem Sandwall. Er wurde zum Schutz der Häuser errichtet. (Foto: FREDERIC J. BROWN/AFP)

In Mexiko wurden Notunterkünfte eingerichtet. Das Militär treffe Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz, um betroffene Menschen in den Bundesstaaten entlang der Pazifikküste zu helfen, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag. Mexiko wird zu dieser Jahreszeit regelmäßig von Hurrikanen und Tropenstürmen heimgesucht.

Hilary wäre dagegen der erste tropische Sturm seit 1939, der in Kalifornien auf Land trifft. Damals kamen Dutzende Menschen ums Leben, weil die Bewohner der Region nicht ausreichend vorbereitet waren. Die US-Küstenwache sagte am Freitag für die kommenden Tage gefährliche Strömungen und starke Winde voraus. "Bleiben Sie dem Wasser fern", hieß es.

Die Hurrikan-Saison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie wird in beiden Regionen am 30. November für beendet erklärt. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderhitzung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Von einem Hurrikan spricht man bei Windgeschwindigkeiten ab 119 Kilometern pro Stunde.

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