2. Bessere Ausbildung führt zu weniger Schießereien
Nachdem 2013 plötzlich deutlich mehr Polizisten in Schießereien verwickelt waren, ordnete Polizeichef Brown eine Überarbeitung des Trainings an. Es dauert nun vier Mal länger, die Szenarien orientieren sich an Gefahrsituationen aus dem Polizei-Alltag, Schauspieler werden eingesetzt, Kommunikationsstrategien empfohlen und das "best practice"-Verhalten immer wieder geübt. Auch die Intervalle zwischen einzelnen Kursen wurde verkürzt. Dieses Zwei-Minuten-Video der Dallas Morning News gibt einen guten Eindruck:
Seit Juni sind die DPD-Führungskräfte auch verpflichtet, ein racial bias-Training zu machen, um sich mit möglichen Vorurteilen auseinander zu setzen. Major Max Geron spricht bei Konferenzen über andere Herausforderungen. Party-Sprüche wie "Oh, das dürfen wir nicht sagen, weil ein Cop anwesend ist" seien lustig gemeint, doch sie könnten dazu führen, dass die Beamten nur auf ihre berufliche Rolle reduziert werden. Hier seien die Vorgesetzten gefordert: Wann immer möglich sollte es der Dienstplan erlauben, dass sie weiterhin Sportvereine besuchen oder in Kirchen aktiv sein können. "Je mehr Facetten ein Polizist mitbringt, umso wertvoller ist er", argumentiert Geron.
Nach Einschätzung von Radley Balko, einem ebenso kritischen wie angesehenen Autoren, ist die Polizei in Dallas mit diesen Ansätzen recht erfolgreich. Sowohl die Zahl der Beschwerden als auch der Schießereien gingen zurück, es gibt Kooperationen mit NGOs, um den Umgang der Beamten mit psychisch Kranken zu verbessern. Und Brown hat in einem Dekret festgehalten, dass der Schutz der Leben aller Beteiligten oberstes Ziel des DPD ist.
3. Transparenz, Transparenz, Transparenz
Über die Arbeit des DPD ist so viel bekannt, weil alle Informationen von Schießereien, an denen Polizisten seit 2003 beteiligt waren, in einer Online-Datenbank verfügbar sind. "Diese Informationen sind nicht Eigentum der Polizei, sie gehören den Bürgern", so Brown. Die Daten sind zur besseren Verständlichkeit in Grafiken aufgearbeitet, die auf anderen Websites eingebaut werden können.
Bei jedem Vorfall, bei dem ein Cop einen Schuss abfeuert, werde angegeben, ob dieser weiß, schwarz oder Latino war, so Brown: "Dies ist ein Thema, dem wir nicht ausweichen wollen." Er hat es zur Pflicht erklärt, die Öffentlichkeit nach jedem Vorfall so schnell wie möglich zu informieren.
Dass diese und andere Reform-Schritte nicht bei allen Polizisten in Dallas gut ankommen, leugnet Brown nicht. Nach den tödlichen Schüssen auf den schwarzen Teenager Mike Brown in Ferguson schrieb er in einem Zeitungsbeitrag: "Wir tun unser Bestes, um so offen zu sein wie möglich. Das gefällt nicht allen Cops, denn so wird jeder Fehler, den wir machen, öffentlich und es führt zu mehr Kritik und möglichen Bedrohungen. Aber es ist der richtige Schritt."