Düsseldorf:Missbrauchsbeauftragter mahnt NRW bei Kirchen zur Eile

Der scheidende Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa/Archivbild)

Der scheidende Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat die NRW-Landesregierung ermahnt, endlich Experten für...

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Köln (dpa/lnw) - Der scheidende Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat die NRW-Landesregierung ermahnt, endlich Experten für Aufarbeitungskommissionen der katholischen Bistümer zu finden. „Für den Start der Aufarbeitung in den Diözesen ist es von höchster Dringlichkeit, dass die Expertinnen und Experten benannt werden und die Kommissionen ihre Arbeit endlich aufnehmen können“, sagte Rörig dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag).

Rörig hatte im April 2020 gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen, dass jedes katholische Bistum eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs einrichten soll. Die Düsseldorfer Landesregierung soll für jedes der fünf Bistümer in NRW jeweils zwei Fachleute benennen. Bislang sei aber noch keine einzige Stelle besetzt worden - anders als in Ländern wie Bayern oder Baden-Württemberg, wo die unabhängigen Kommissionen längst ihre Arbeit aufgenommen hätten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ hat die Düsseldorfer Landesregierung zwar bei einigen Kandidaten angefragt, sich aber bisher nur Absagen eingehandelt.

Die NRW-Landesregierung verwies am Mittwochabend in einer Stellungnahme darauf, dass das Katholische Büro NRW sie erst am 31. März 2021 - also fast ein Jahr nach dem Beschluss - um die Benennung der Experten gebeten habe. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Nathanael Liminski, betonte, es sei selbstverständlich von größter Wichtigkeit, „diese furchtbaren Taten schonungslos aufzuarbeiten“.

Die Aufgabe sei aber eben auch dementsprechend herausfordernd. Bisher lägen der Staatskanzlei lediglich drei Zusagen vor. Eine zweistellige Zahl an angefragten Persönlichkeiten habe abgesagt. Man werde aber „weiter mit Hochdruck daran arbeiten, bald sämtliche Kommissionen mit unabhängigen Experten ausstatten zu können“, sicherte Liminski zu.

© dpa-infocom, dpa:220223-99-257749/3

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