Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Oppositionsführer im Landtag, Thomas Kutschaty, hat die katholische Kirche zu einer entschlosseneren Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aufgerufen. In einem Gastbeitrag für die „Rheinische Post“ (Dienstag) schreibt der SPD-Politiker: „Das Leid, das insbesondere die katholische Kirche den zahlreichen Opfern ihrer Missbrauchsskandale zugefügt hat, und die Art und Weise, wie sie damit umgeht, sind für mich schwer zu ertragen.“ Die Kirchen-Verantwortlichen hätten die Missbrauchsfälle in ihren Reihen nicht angemessen aufgeklärt und seien ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden. Der Staat müsse nun übernehmen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, solle Akten einsehen und Zeugen vorladen dürfen. „Die Aufarbeitung soll zudem durch ein politisches Begleitgremium forciert werden. Der Staat würde damit eine stärkere Rolle einnehmen als bisher“, forderte Kutschaty. Das kirchliche Nebenstrafrecht in Deutschland gehöre abgeschafft.
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