Drogenkrieg in Mexiko:14-jähriger Profikiller vor Gericht

Er hat vier Mensch getötet, seine Schwester die Leichen entsorgt: In der mexikanischen Stadt Cuernavaca steht der mutmaßliche Auftragskiller eines Drogenkartells vor Gericht. Er ist erst 14 Jahre alt und schon seit Jahren im Geschäft.

In Mexiko steht seit Montag der mutmaßlicher Auftragsmörder eines Drogenkartells vor Gericht - der Angeklagte ist erst 14 Jahre alt. Nach seiner Festnahme im vergangenen Dezember habe der Junge den Mord an vier Menschen gestanden, deren enthauptete Leichen in der Stadt Cuernavaca südlich von Mexiko-Stadt gefunden worden waren, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Aus Sicherheitsgründen findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der 14-jährige US-Bürger wurde im kalifornischen San Diego geboren und wuchs bei seiner Großmutter in Mexiko auf. Der Junge ist unter dem Spitznamen El Ponchis bekannt - der Mantel. Er war Anfang Dezember am Flughafen von Cuernavaca gefasst worden, als er mit seiner Schwester in die nordmexikanische Stadt Tijuana reisen wollte. Von dort wollten sie die Grenze in die USA überqueren - angeblich, um ihre Mutter in Kalifornien zu besuchen, wie die Schwester damals aussagte.

Der Junge arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit seinem elften Lebensjahr für das Drogenkartell von Hector Beltran Leyva. Seine Schwester soll die Leichen entsorgt haben. Seit der frühere Syndikatsboss Arturo Beltran Leyva im Jahr 2009 von Soldaten getötet wurde, haben blutige Machtkämpfe innerhalb des Kartells zu einer Eskalation der Gewalt in dem südlich-zentralen Bundesstaat Morelos geführt.

Der Prozess im Jugendgefängnis der Stadt Miacatlán soll zwei Wochen dauern. Bei einer Verurteilung drohen dem "Killer-Jungen", wie die örtliche Presse ihn nennt, bis zu fünf Jahre Haft.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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