Wer wäre nicht gerne George Clooney? Filmpreise im Schrank, viel Geld, auf dem Kopf volles, graumeliertes Best-Ager-Haar, eine Ehefrau, die die Welt rettet und eine Villa am Comer See.
Aber natürlich kann nur einer Clooney sein. Der Rest der Menschheit kann sich maximal in der Imitation üben. Gar nicht so leicht, schließlich sind das Clooney'sche Saubermann-Gesicht und die dunklen Augenbrauen in der ganzen Welt bekannt. Ein unverwechselbares (und finanziell höchst einträgliches) und damit fälschungssicheres Markenzeichen. Sollte man meinen. Für italienische Investoren ist der Name Clooney offenbar so verlockend gewesen, dass sie sich auf ein Geschäft einließen, bei dem zwar Clooney dran stand, aber kein Clooney drin war.
In Wahrheit steckte hinter den mit Absender George Clooney versehenen Geschäftsavancen ein Betrüger-Trio. Von dem im Übrigen keiner große Ähnlichkeit mit dem echten Hollywood-Schauspieler aufweist. Die drei hatten in ihrer Heimat den Namen George Clooney verwendet, um Gutgläubige zu Investitionen in ein Bekleidungsunternehmen namens "GC Exclusive" zu locken. Annährend zwei Millionen Euro haben sie so ergaunert.
2010 waren Vincenzo Cannalire, Francesco Galdelli and Vanja Goffi deswegen zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Noch immer steht ein Video-Interview mit Cannalire aus dem Jahr 2008 online, bei dem er als Geschäftsführer von "GC Exclusive" die vorgeblich neue Marke am Mailänder Modehimmel anpreist. Clooney, der leibhaftige, hatte den Betrug selbst angezeigt und gegen die Täter ausgesagt. Allerdings konnten sich zwei der Identitätsdiebe absetzen.
Erst jetzt wurden Galdelli und Goffi in Thailand gefasst. Dort sollen sie sich seit etwa sieben Jahren aufgehalten haben. Örtliche Behörden erklärten, dass der heute 58-Jährige und die heute 45-Jährige nach einem Tipp aus Italien am Samstag in Pattaya festgesetzt worden seien. Den beiden droht die Auslieferung nach Italien.