Angriff in Brokstedt:Mit dem Messer von Waggon zu Waggon

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In der JVA Neumünster gilt der Angeklagte Ibrahim A. als schwieriger Häftling. Ende Juni hatte er ein Feuer in seiner Zelle entfacht. (Foto: Christian Charisius/dpa)

In Itzehoe beginnt der Prozess gegen den Mann, der in einem Zug zwei Teenager erstochen haben soll. Sein Anwalt spricht von Wahnvorstellungen. Aber seine Biografie wirft vor allem eine Frage auf: Hätten Behörden diese Tat verhindern können?

Von Saskia Aleythe, Itzehoe

Um 9.58 Uhr öffnet sich die Tür des Verhandlungssaals für Ibrahim A. Er ist gefesselt an Händen und Füßen, trägt auch einen Sicherungsgurt. Er setzt sich und schaut in Richtung der Leute, die hinter Glaswänden den Prozess verfolgen. Die Messerattacke in einem Regionalzug Ende Januar in Höhe des Bahnhofs Brokstedt in Schleswig-Holstein mit zwei Toten hat die Menschen erschüttert. Der erste Prozesstag dauert nur eine halbe Stunde, aber das ist lang genug für erschütternde Details. Wie A. einem Opfer die Hauptschlagader im Oberschenkel durchtrennt haben soll. Wie er einem weiteren einen Stich ins Herz versetzte.

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