Boris Becker:Neues Leben auf 6,5 Quadratmetern

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Eine Zwei-Mann-Zelle in Wandsworth, so wie die, in der auch Boris Becker untergebracht worden sein soll. (Foto: mauritius images / Robert Oates)

Das Gefängnis, in dem Boris Becker seine Haftstrafe angetreten hat, gehört zu den schlimmsten Anstalten im Vereinigten Königreich. Der prominente Insasse lenkt nun die Aufmerksamkeit auf Missstände, die die britische Regierung jahrelang gerne übersehen hat.

Von Michael Neudecker, London

Ein paar Szenen aus einer Dokumentation der BBC über das Gefängnis, das offiziell "Her Majesty's Prison Wandsworth" heißt: Gefängniswärter sprinten zu einer Zelle, weil dort ein Mann randaliert, sie drücken ihn gemeinsam zu Boden, unter dem Lärm der anderen Insassen; ein Insasse raucht Cannabis und winkt dabei in die Kamera; ein Häftling weint und zeigt dem Reporter seinen zerkratzten Bauch. Was genau los ist, ist nicht zu verstehen, der Mann ist Asiate, der Sprecher sagt, "leider spricht der Mann kaum Englisch". Die Dokumentation dauert eine knappe halbe Stunde, sie ist bedrückend, die Zustände in der Anstalt sind offensichtlich verheerend. Der Film ist vor sechs Jahren entstanden, aber Andrew Neilson sagt, dieser Film gibt noch immer einen ganz guten Einblick, wie es in dem Gefängnis zugeht, in dem nun Boris Becker seine zweieinhalbjährige Haftstrafe angetreten hat.

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:Triumph und Desaster

Mal ganz oben, mal ganz unten, so war das schon immer in Boris Beckers Leben. Aber Gefängnis, das ist dann doch noch mal eine andere Nummer. Über einen, der sich immer in anderen Sphären bewegt hat.

Von Holger Gertz

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