Todesschuss bei Western-Dreh:Alec Baldwin verklagt die Filmcrew

Lesezeit: 1 Min.

Alec Baldwin weist alle Schuld von sich, und doch: Ihm drohen bis zu 18 Monate Haft im Fall einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung. (Foto: Pool/Reuters)

Der Hollywood-Star hat die Schuld am Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins stets von sich gewiesen. Nun will er seinen guten Ruf wiederherstellen - und zudem finanzielle Entschädigung für verlorene Jobs.

Etwas mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Western-Dreh hat Hollywood-Star Alec Baldwin Mitglieder der Filmcrew verklagt. Die Klage richte sich unter anderem gegen die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten, der dem Schauspieler die tödliche Waffe gereicht habe, berichteten US-Medien übereinstimmend.

"Mehr als jeder andere an dem Set wurde Baldwin zu Unrecht als Verursacher dieser Tragödie angesehen", heißt es demnach in dem in Los Angeles eingereichten Dokument. Baldwin werfe den Beklagten darin Fahrlässigkeit vor. Das Unglück sei geschehen, weil die bei dem Dreh benutzte Waffe mit echten Kugeln geladen worden sei. Dem 64-Jährigen gehe es darum, seinen guten Ruf wiederherzustellen. Er verlange aber auch eine Entschädigung, heißt es in der New York Times. Der Hollywood-Star sei wegen des Vorfalls von mehreren Jobs gefeuert und bei anderen übergangen worden und fordere deshalb eine finanzielle Entschädigung.

Lange Reihe von Klagen und Gegenklagen

Bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fé im Bundesstaat New Mexico war am 21. Oktober 2021 die 42-jährige Chef-Kamerafrau Hutchins tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, aus dieser löste sich ein Schuss.

Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte, anstatt Platzpatronen. Baldwin hat die Schuld seither stets von sich gewiesen. Die Waffenmeisterin und der Regieassistent waren auch bei den Ermittlungen der Polizei ins Visier geraten. Abgesehen von diesen beiden verklagt der Schauspieler nun auch eine Requisiteurin sowie den zuständigen Waffen- und Munitionslieferanten, wie es weiter hieß.

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Der Anwalt der Waffenmeisterin wies die Vorwürfe zurück. "Er (Baldwin) war derjenige, der auf Halyna geschossen hat. Es ist seine Schuld, die Schuld von niemandem sonst", sagte er dem Sender CNN.

Baldwins Schritt ist eine Widerklage gegen eine Klage, die eine Skript-Aufseherin vor rund einem Jahr gegen Mitglieder der Filmcrew und den Schauspieler selbst wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften am Set eingereicht hatte. Die Angehörigen der getöteten Kamerafrau hatten hingegen im Oktober dieses Jahres eine Zivilklage gegen Baldwin und andere Beteiligte der "Rust"-Produktion außergerichtlich beigelegt. "Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war", betonte der Witwer, Matthew Hutchins.

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