Ein weißer Muff ist nicht unbedingt das klassische Kleidungsstück, das eine Dame in Sevilla trägt, dürften solche Handwärmer doch in der mit gehobenen Temperaturen gesegneten Hauptstadt Andalusiens obsolet sein. Dennoch taucht solch ein Muff in zwei Bildern von Ignacio Zuloaga auf, kurz nach 1900 gemalt. Beide zeigen die zwei gleichen Frauen: eine hakennasige Bürgerstochter und eine schwarzhaarige Gitana, also eine spanische Roma, mit weißblitzendem Mund, die ihrer Kundin in "Das größte Glück" die Karten legt und die kaum Widerstrebende mit ihrem Muff dann in "Andalusierin und junge Dame" vermutlich zu diesem Glück zieht. Wer zum Teufel ist Ignacio Zuloaga?
Ausstellung in der Münchner Kunsthalle:Darsteller im Welttheater
Lesezeit: 4 min
Ignacio Zuloaga ließ herben Alltag auf spanische Klischees treffen. In der Kunsthalle kann man den Maler wiederentdecken, der einst ein internationaler Kunststar war.
Das Kunstwochenende in München:Prickelnd wie Champagner
Vom ersten Moment an herrscht Hochstimmung beim Kunstwochenende in München. Vor allem Various Others bringt junge, aufregende Künstler in die Galerien sowie internationale Sammler und Museumsleute in die Stadt.
Lesen Sie mehr zum Thema