Bahnverkehr:Zug kollidiert mit Fahrzeug - zwei Verletzte

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Der Zug der ÖBB schleifte das kleine Entsorgungsfahrzeug meterweit mit, dann kippte es zur Seite. (Foto: Bundespolizei)

Bei dem Unfall in der Nähe des Hauptbahnhofs kippte ein Entsorgungsfahrzeug um. Es entstand ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro.

Von Martin Bernstein

Zwischen der Donnersberger- und der Hackerbrücke ist es am Montagabend zu einem Zugunglück gekommen. Auf dem Gelände der Deutschen Bahn AG nahe dem Hauptbahnhof stieß ein Personenzug mit einem Entsorgungsfahrzeug zusammen. Dabei wurden zwei Insassen des Straßenfahrzeugs verletzt. Im Zug befanden sich zum Zeitpunkt der Kollision keine Reisenden. Zwei Rangierer, 55 und 58 Jahre alt, kamen mit dem Schrecken davon.

Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer des Entsorgungsfahrzeugs gegen 20.45 Uhr versucht, auf dem Gelände in der Nähe der ICE-Waschanlage die Gleise zu überqueren. Als der 45-Jährige erkannte, dass der Zug sich näherte, habe er noch eine Schnellbremsung eingeleitet, berichtet Bundespolizeisprecher Wolfgang Hauner. Trotzdem erfasste der Personenzug, der rückwärts rangierte, mit einem Waggon das Entsorgungsfahrzeug an der rechten vorderen Seite und schleifte es etwa acht Meter weit mit, ehe das Gefährt auf die linke Fahrerseite zwischen zwei Gleise kippte. Dabei erlitt der Fahrer eine klaffende Kopfplatzwunde. Sein 30 Jahre alter Beifahrer klagte über Kopfschmerzen. Beide erlitten zudem einen Schock und wurden von Sanitätern vor Ort versorgt; der Fahrer kam anschließend in eine Klinik.

Das zerstörte Entsorgungsfahrzeug musste geborgen werden. Durch den Unfall wurden außerdem sieben Meter Schienenstrang beschädigt. Bei dem Personenzug handelte es sich um den EC 86 aus Italien, der am Mittag im venezianischen Bahnhof Santa Lucia gestartet war und nach seiner Ankunft in München um 20.25 Uhr als Leerfahrt auf ein Abstellgleis rangiert werden sollte. Der letzte Waggon des Zuges, ein Zweite-Klasse-Wagen der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, wurde leicht beschädig. Verspätungen im Reisebetrieb gab es jedoch nicht. Nach erster Einschätzung eines Bahnvertreters beläuft sich der Schaden auf mehrere Zehntausend Euro. Die Polizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.

© SZ vom 08.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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