Politik in Wolfratshausen:Ein neues Gesicht im Stadtrat

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Hans-Georg Anders wollte schon 2022 in den Stadtrat. Jetzt hat es im zweiten Anlauf geklappt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Nach dem Abschied von Rudi Seibt komplettiert Hans-Georg Anders die sechsköpfige Grünen-Fraktion. Im Gremium will er sich für Nachhaltigkeit und Mobilität einsetzen - und dass die Menschen wieder in die Politik vertrauen.

Von Celine Chorus, Wolfratshausen

Wolfratshausen hat seit einigen Tagen ein neues Stadtratsmitglied. Für die Grünen wird künftig Hans-Georg Anders, 67, dem Gremium angehören. Er folgt auf Rudi Seibt, der sein Mandat im Juli aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Anders ist mit der Flößerstadt verbunden: Er lebt seit 1995 in Waldram, hat zwei erwachsene Töchter und verfehlte vor zwei Jahren nur knapp ein Stadtratsmandat. 2022 ist er mit Jennifer Layton, Jugendreferentin der Stadt Wolfratshausen, zum neuen Sprecher des Grünen-Ortsverbands gewählt worden. Im Stadtrat möchte sich Anders nun für den Klimaschutz, die Energiewende und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

Zuletzt leitete Anders die Immobilien-Abteilung des Erzbischöflichen Ordinariats München. Seit mehr als drei Jahren ist er im Ruhestand - und wollte seine freie Zeit nutzen, um etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Die Nachfolge von Rudi Seibt anzutreten, stand für den 67-Jährigen nicht zur Diskussion: "Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass ich gerne in die Politik möchte. Dabei ist es dann auch geblieben." Jetzt freut er sich auf das Amt im Stadtrat - auch, wenn Seibt dort große Fußspuren hinterlasse. Ähnlich wie sein Vorgänger möchte sich Anders vor allem für die Wärme- und Energiewende engagieren und einen Beitrag dazu leisten, dass die Stadt für Fußgänger und Radfahrer sicherer wird. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause ist er vereidigt worden.

Es ist bereits der vierte Wechsel in der laufenden Legislaturperiode

Sein Vorgänger Rudi Seibt hatte für die Grünen sieben Jahre im Stadtrat gesessen. Für den 71-Jährigen hätte wegen des Ergebnisses der vergangenen Kommunalwahl eigentlich Carolin Mayr nachrücken sollen. Sie habe jedoch aus persönlichen Gründen auf das Mandat verzichtet, wie Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) mitteilte. Auch der nächste Listenplatz - Jimi Tammelleo - wollte sein Mandat nicht antreten. Nun bekommt also Hans-Georg Anders seine Chance. Es ist nach Peter Plößl, Alfred Fraas (beide CSU) und Fritz Schnaller (SPD) bereits der vierte Wechsel in der laufenden Legislaturperiode.

Im Stadtrat ist Anders Mitglied im Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss. Als größte Herausforderung bezeichnet er den 2019 ausgerufenen Klimanotstand. Dieser müsse stringenter weiterverfolgt und alle Stadtratsbeschlüsse darauf abgeklopft werden, wie umweltverträglich sie sind. Für die Marktstraße, das Herz von Wolfratshausen, wünscht sich Anders eine Geschwindigkeitsbegrenzung wie in Geretsried. Dort hat man in der Egerlandstraße gerade Tempo 20 eingeführt. "Das Wichtigste ist, dass sich unsere Kinder und Senioren auf dem Fahrrad sicher fühlen."

Anders weiß um die Verdienste Rudi Seibts. Er werde aber seine eigene Art haben, im Stadtrat zu agieren und zu kommunizieren, sagt er. Der 67-Jährige möchte dafür sorgen, dass die Menschen wieder Vertrauen in die Politik haben. Er sieht es als seine Aufgabe an, die Wolfratshauser zu informieren und aufzuklären. Eine ehrliche, aber auch wertschätzende Kommunikation habe sich dabei schon in seinem Berufsleben bewährt. "Die Leute sollen wissen: Herr Anders ist verlässlich, und wenn er etwas sagt, tut er dies nicht aus einer politischen Motivation heraus, sondern weil er auch wirklich dahinter steht."

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