Unter Leitung von LMU und Ewo:Mit Extremen leben lernen

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Wolfratshausen ist mit seiner Lage zwischen Loisach und Bergwald bei den zunehmenden Extremwetterereignissen besonderen Risiken ausgesetzt. (Foto: Manfred Neubauer)

Wolfratshausen bewirbt sich für das "Interkommunale Klima-Anpassungsnetzwerk Oberland".

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Stadt Wolfratshausen will Teil des ersten "Interkommunalen Klima-Anpassungsnetzwerks" im Oberland werden, das unter Leitung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (Ewo) gegründet wird. "Da es im Oberland bisher kaum Anlaufstellen, beziehungsweise ,Kümmerer' für das Thema Klimaanpassung für Kommunen gibt, soll mit diesem Netzwerk ein Pilot aufgebaut werden, wie Klimaanpassung auf regionaler Ebene ressourceneffizient interkommunal organisiert und nachhaltig institutionalisiert werden kann", heißt es dazu von den Initiatoren. Die Bewerbung Wolfratshausens, das durch seine Lage zwischen Loisach und Bergwald bei Extremwetter besonderen Risiken ausgesetzt ist, haben die Stadträte im Bauausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen. Politischer Vertreter für das Projektkonsortium soll Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) werden.

Das Netzwerk, Teil des bundesweiten Förderprogramms "Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene" (Kare), soll aus sechs bis zehn Kommunen der Oberland-Landkreise gebildet werden, die sich bis 15. Dezember dafür bewerben können. Ausgewählt werden sie durch das Kare-Projektkonsortium bis Mitte Januar 2024. Der Auftaktworkshop soll dann im Frühjahr stattfinden. "Ziel ist es, den Kommunen einen schnellen Einstieg in die Klimaanpassung zu ermöglichen, Kommunen untereinander sowie Wissenschaft und Praxis zu vernetzen und von den Erfahrungen der anderen zu lernen und zu profitieren", heißt es auf der Homepage des Projekts. Die Teilnehmer profitierten über einen Zeitraum von drei Jahren "von der wissenschaftlichen Expertise der Projektpartner im Bereich Klimawandelanpassung". So gebe es ein auf die jeweiligen Bedarfe angepasstes Coaching für die Anpassung an Starkregen‐ oder Hitzeereignisse. Zudem könnten die Kommunen die von Kare entwickelten Produkte wie Klimainformationen, Risikokarten und Tools zur Maßnahmenbewertung testen.

Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner hat die Klimaanpassung zur Chefsache erklärt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Bei insgesamt sechs Netzwerktreffen sollen praktische Fragen geklärt werden. Zum Beispiel, wo die Gemeinden gut aufbereitete Klimadaten erhalten, wie sie diese für sich nutzen, mit welchen Risiken sie jeweils durch den Klimawandel konfrontiert sind, wie man diesen sinnvoll begegnet und welche Fördermittel es dafür gibt. Die Bewerber müssen dafür jeweils einen Ansprechpartner aus der Verwaltung, sowie aus der Politik stellen. Als politischen Vertreter stelle er sich selbst zur Verfügung, auch weil er näher an den Prozessen und Unterlagen dran sei als die Stadträte, sagte Heilinglechner. Der Grünen-Stadtrat Hans-Georg Anders hatte sich zunächst auch als politischer Ansprechpartner beworben. "Wenn Sie das zur Chefsache erklären, ziehe ich meine Kandidatur zurück", sagte er jedoch zu Heilinglechner.

Für Wolfratshausen rechnet sich der Bürgermeister gute Chancen aus, weil die Stadt bereits an dem Förderprogramm "Integrale Konzepte zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement" teilnimmt, das auch im Fragebogen zur Bewerbung abgefragt wird. Heilinglechner bezeichnete das Netzwerk zur Klima-Anpassung als eine "tolle Sache": Dem Klimawandel auf regionaler Ebene in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und der Wissenschaft zu begegnen, sei ein wichtiges Thema für die Zukunft.

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