Wolfratshausen:Isar-Kaufhaus: Abriss rückt näher

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Nachdem alle Stellungnahmen eingegangen sind, beginnt im Landratsamt die endgültige Prüfung des geplanten Neubaus. Die Investoren rechnen mit der Baugenehmigung "in den kommenden Wochen".

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Der Abriss des einstigen Isar-Kaufhauses am Wolfratshauser Untermarkt, an dessen Stelle ein Komplex mit Wohnungen und Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss entstehen soll, lässt nach wie vor auf sich warten. Bald fünf Jahre steht das einstige Herzstück der Wolfratshauser Altstadt nun leer. Die Baugenehmigung des Landratsamts steht noch aus. Mit dieser hatte der Grünwalder Investor Rainer Scherbaum, der das Gebäude mit seiner eigens gegründeten "Untermarkt 7-11 GmbH" erworben hatte, bereits im Frühjahr gerechnet. Nun aber gibt es Hoffnung, dass sich bald etwas tut: Am Dienstag sei die letzte Stellungnahme zu dem Vorhaben eingegangen, berichtet Landratsamts-Sprecherin Sabine Schmid auf Anfrage. "Jetzt können wir in die endgültige Prüfung gehen. Wir hoffen, dass wir die Baugenehmigung bald erteilen können."

Das ist auch im Interesse des Investors, der schon lange wartet. Rechtsanwalt Harald Mosler, der den Verkauf eingefädelt hat und der "Untermarkt 7-11 GmbH" inzwischen als Geschäftsführer angehört, rechnet mit der Erteilung "in den kommenden Wochen", wie er sagt. Sollte der Bescheid vorliegen, werde man "a tempo und sofort" mit dem Abriss beginnen, erklärt er. Erfolgen soll dieser laut Mosler auf jeden Fall noch in diesem Jahr.

Im Landratsamt will man a noch keine zeitlichen Prognosen geben. Schmid erklärt lediglich, dass nun alle Stellungnahmen für die endgültige Prüfung des Vorhabens vorliegen. Die letzte stammt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten. Laut Mosler geht es darin auch um die Sicherheit und Risiken im Bergwald, etwa bei umstürzenden Bäumen - ein Thema, das "sehr spät aufgetaucht ist", wie der Geschäftsführer hinzufügt.

"Wir sind frohen Mutes", erklärt Mosler jedoch zu dem Vorhaben, das auch nach einhelliger Meinung des Stadtrats die Wolfratshauser Altstadt wieder beleben soll. Einen Anlass, die Baugenehmigung nicht zu erteilen, sieht er nach wie vor nicht. Die Klagen, die drei Anwohner beim Verwaltungsgericht gegen den Vorbescheid eingereicht haben, haben laut Landratsamt keine aufschiebende Wirkung: Bei erfolgter Baugenehmigung können Abriss und Neubau erfolgen. Rechtsanwalt Mosler rechnet damit, dass die Kläger dann erneut gegen die Baugenehmigung gerichtlich vorgehen. Das "Worst-Case-Szenario" sei eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht. "Ansonsten bauen wir sofort." Der Neubau soll dann "so schnell wie möglich erfolgen", erklärt der Geschäftsführer. Bis der Komplex mit 15 Wohnungen und einer großzügigen Ladenfläche fertig ist, dauert es jedoch. Der Bau in der Altstadt mit ihren engen Gassen und am Berghang sei schließlich sehr anspruchsvoll, sagt Mosler. Etwa zwei bis drei Jahre wird es nach seiner Schätzung dauern, den Neubau zu errichten.

© SZ vom 30.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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