Wolfratshausen:Erste CSU-Stimme pro Hallenbad

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Nach der Jungen Union äußert sich Fraktionssprecher Günther Eibl positiv über den gemeinsamen Bau in Geretsried. Eine Mehrheit im Stadtrat scheint möglich.

Die Frage, ob sich Wolfratshausen an dem geplanten großen, gemeinsamen Hallenbad in Geretsried beteiligen soll, ist im Stadtrat äußerst umstritten. In den vergangenen Sitzungen hatten sich nur die SPD und Grünen klar für eine Betriebskostenbeteiligung ausgesprochen, in der BVW und CSU hingegen gab es viel Kritik an dem Modell. Kurz vor der Entscheidung bahnt sich nun eine Wende in der Frage an: CSU-Fraktionssprecher Günther Eibl äußert sich erstmals positiv zum interkommunalen Bad. Er habe den Sommer genutzt, um sich bei vielen Gesprächen ein Bild zu machen, sagt er auf Anfrage. Zwar könne er nicht für seine Fraktion sprechen. Seine "persönliche Meinung" aber sei: Man müsse die Chance für das interkommunale Bad nutzen - und sich so, in Hinblick auf die maroden Bäder in Ascholding und in Weidach "eine Option offen halten", sagt Eibl. Wenn er sich in seiner Fraktion damit durchsetzt, könnte das ein Ja für das gemeinsame Hallenbad im Stadtrat bedeuten.

Zuvor hatte sich die Jugendorganisation seiner Partei klar zum gemeinsamen Bad bekannt: "Wolfratshausen sollte diese Chance nutzen", erklärt deren Ortsvorsitzender der Jungen Union (JU), Andreas Ofenbeck. Zwar sei der jährliche Zuschuss zu den Betriebskosten von 105 000 Euro "ein stolzer Betrag, der jedes Jahr die Stadtkasse belastet". Aber Wolfratshausen müsse sich die jährliche Investition von 5,80 Euro pro Einwohner leisten - wie Ofenbeck vorrechnet. Die nahe Schwimmhalle komme nicht nur Kindern, Jugendlichen und Familien zugute. Sie sei auch für Touristen und Kurzurlauber bei schlechtem Wetter eine Option, was sich auf die Belegungszahlen und den Einzelhandel in der Flößerstadt auswirken werde. Wasserretter und Schulen hätten in dem Bad zudem ein ideales Becken für den Schwimmunterricht.

"Ich will nicht für meine Fraktion vorpreschen" , betont Eibl. Er verweist auf das interkommunale Treffen der Fraktionssprecher aus Wolfratshausen und Geretsried am Montag, 5. September. Mit den dort gewonnenen Erkenntnissen werde die CSU-Fraktion die Frage anschließend "offen und demokratisch" diskutieren. Den Vorstoß der JU sieht Eibl "positiv". Es sei gut, wenn die politische Nachwuchsorganisation eine eigene Meinung habe und diese auch kundtue, sagt er.

© SZ vom 02.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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