Wieder Badeunfall:15-Jähriger in der Isar ertrunken

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Auf dieser Sandbank bei Geretsried ereigenete sich das Unglück. (Foto: Polizei/oh)

Der Geretsrieder kehrt nicht vom Baden zurück. In der Nacht wird seine Leiche gefunden. Die Retter kannten den Jugendlichen.

Von Konstantin Kaip, Geretsried

Wieder hat sich an der Isar ein tödlicher Badeunfall ereignet: Ein 15-Jähriger ist am Donnerstagabend in dem Fluss bei Geretsried ertrunken. Nachdem der Jugendliche nicht nach Hause gekommen war, starteten zahlreiche Helfer eine Suchaktion. Sie entdeckten ihn ein Stück flussabwärts von der Stelle nahe des Geretsrieder Tennisclubs, an der er baden gegangen war. Leider konnte der 15-Jährige nur noch tot geborgen werden. Die Helfer kannten den Jungen, es soll sich um den Sohn eines Rettungsdienst-Kameraden handeln. Angesichts der Unfälle warnen Wasserretter davor, in der Isar zu baden, die nach dem starken Regen Hochwasser führt.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet, war der 15-Jährige am Nachmittag mit einem Freund zu einem Ausflug an die Isar gefahren. Der Freund brach von dort zuerst auf, der 15-Jährige blieb noch am Fluss. Nachdem er nicht wie vereinbart um 19 Uhr nach Hause kam, machten sich Angehörige auf die Suche nach ihm. Sie fanden persönliche Gegenstände des Buben auf einer Sandbank und alarmierten die Polizei.

Die Retter starteten einen Großeinsatz: Bei der Suche waren laut dem Einsatzleiter der Wasserwacht Wolfratshausen, Ingo Roeske, insgesamt 130 Rettungskräfte von Wasserrettung, Rettungsdienst, Sanitätern und Polizei beteiligt. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Die Helfer fanden schließlich die Leiche des Buben im Wasser an einem Baum, wie Roeske berichtet, wenige Hundert Meter flussabwärts in der Nähe der Bolzplätze. Sofort nach der Bergung kümmerte sich ein Notarztteam um den Buben und versuchte lange Zeit, ihn ins Leben zurückzubringen. Eine Reanimation gelang jedoch nicht. Am Einsatzort war auch das Kriseninterventionsteam, das sich um die Angehörigen des Jungen kümmerte.

Noch in der Nacht übernahm der Kriminaldauerdienst aus Weilheim den Fall, die Ermittlungen hat inzwischen das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Weilheim übernommen. Weil es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt, geht die Polizei derzeit von einem Badeunfall aus. Die Obduktion der Leiche soll weitere Aufschlüsse bringen.

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Weil der 15-jährige Geretsrieder am Donnerstagabend allein an der Isar war und es keine Zeugen gibt, bittet die Kriminalpolizei um Hinweise, die zur Aufklärung des Todesfalles führen. Wer den Buben am Donnerstag nach 19 Uhr an der Isar gesehen hat - er hielt sich auf einer Kiesbank auf, die östlich der Straße Isardamm und auf Höhe des Tennisclubs Geretsried liegt - soll sich unter Telefon 0881 / 64 00 bei der Kriminalpolizei Weilheim melden. Die Polizei sucht außerdem nach einem älteren Paar, das sich am späteren Nachmittag im fraglichen Bereich an der Isar aufgehalten haben soll. Der Mann trug seine langen grauen Haare zu einem Zopf gebunden. Gegen 18.30 Uhr soll sich zudem ein älterer Herr mit Hund an der Sandbank aufgehalten haben, der ebenso als Zeuge gesucht wird.

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Dass es sich bei dem 15-Jährigen um den Sohn eines Rettungsdienstmitglieds handeln soll, macht den Fall für die beteiligten Helfer besonders tragisch. "Wir wollen nicht verhehlen, dass uns der Ertrunkene bekannt war", sagt Roeske von der Wasserwacht.

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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