Von Benediktbeuern bis Wolfratshausen:Acht Tage Kultur

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Janna Ji Wonders am Walchensee. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Drinnen oder draußen? Kunst oder Konzert? Die Empfehlungen der SZ-Redaktion für die kommende Woche

Von Stephanie Schwaderer

Walchensee im Kino

Mit ihrem Dokumentarfilm "Walchensee forever" feiert Regisseurin Janna Ji Wonders seit Monaten Erfolge. Nun kommt ihr außergewöhnlicher Familienfilm auch in die Kinos. Zur Premiere am Donnerstag, 28. Oktober, stattet Wonders dem Tölzer Capitol-Kino einen Besuch ab. In "Walchensee forever" erzählt sie die Geschichte ihrer Familie, genauer: der Frauen ihrer Familie, die ein Jahrhundert lang den patriarchalen Strukturen ihrer Zeit trotzten. Die Reise führt vom Familiencafé am Walchensee über Mexiko nach San Francisco zum "Summer of Love", zu indischen Ashrams und einem Harem - und immer wieder zurück an den Walchensee. Es geht um Fragen nach Identität, Heimat und Selbstverwirklichung, um die Suche nach Liebe, das Leben und den Tod. Beginn ist um 20 Uhr. Weitere Infos unter walchenseeforever.de

Schön und verletzlich

Faszinierende Naturfotografien aus der Region sind in der Ausstellung "Bayerisches Alpenvorland - Hommage an eine Landschaft" zu sehen, die der Biologe und Fotograf Olaf Broders aus Penzberg von Freitag, 29. Oktober, an im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern präsentiert. Mit spektakulären, aber auch einfühlsamen und zum Nachdenken anregenden Bildern möchte er die einzigartige Schönheit der Gegend zeigen, aber auch auf ihre Verletzlichkeit hinweisen und für ihren Schutz werben. Broders engagiert sich in diversen Naturschutzverbänden und hat beim "Wildlife Photographer of the Year", dem weltgrößten Wettbewerb für Naturfotografie, bereits als Kategorie-Sieger abgeschnitten. Die Ausstellung ist bis 9. Januar zu sehen und täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Olaf Broders fotografiert Fauna und Flora. (Foto: Broders/oh)

Das Gesicht zur Stimme

Zu tausenden Menschen sprechen, von denen man keinen sieht; und innerhalb von fünf Minuten über die aktuelle Bundespolitik, den Nahost-Konflikt und den Überraschungssieg in der Bundesliga berichten - für den BR-Moderator Benedikt Schregle ist dies auch nach mehr als zehn Jahren Erfahrung noch immer herausfordernd. Am Freitag, 29. Oktober, tritt Schregle ans Dozentenpult der Akademie am Schlossplatz in Bad Tölz. "Aus dem Leben eines Rundfunk- und Fernsehmoderators" ist der Abend im großen Saal des Marionettentheaters überschrieben (Beginn 19.30 Uhr). Schregle ist in Königsdorf aufgewachsen und hat an der Musikhochschule Stuttgart Sprechkunst und Kommunikationspädagogik studiert. Seit 2012 arbeitet er beim Bayerischen Rundfunk auf verschiedenen Gebieten. Er spricht Hörfunknachrichten, moderiert Sendungen auf BR-Klassik, steht für das Fernsehmagazin Stationen vor der Kamera und wirkt als Sprechtrainer. In Bad Tölz darf er einmal die Rollen tauschen und sich von Harald Roßberger und Karl Höldrich interviewen lassen.

Benedikt Schregle (Foto: Veranstalter/OH)

Rückert-Lieder

Es verspricht ein außergewöhnlicher Abend zu werden: Das Amaryllis Quartett, Stammgast bei den Meistersolisten-Konzerten, bringt am Samstag, 30. Oktober, die Sopranistin Juliane Banse mit nach Icking. Sie singt Gustav Mahlers "Rückert-Lieder" in einer Bearbeitung für Sopran und Streichquartett mit Intermezzi von David Philip Hefti. Zudem stehen Franz Schuberts Streichquartett c-Moll D 703 und Peter Iljitsch Tschaikowskys Streichquartett Nr. 1 in D-Dur op. 11 auf dem Programm. Aufgrund der aktuell steigenden Corona-Fälle haben die Veranstalter wieder zwei Vorstellungen angesetzt; die erste beginnt um 16 Uhr, die zweite um 19.30 Uhr. Jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn gibt es einen Einführungsvortrag. Karten und weitere Informationen unter klangwelt-klassik.de

Sopranistin Juliane Banse singt in Icking die Rückert-Lieder Gustav Mahlers. (Foto: Arlet Ulfers)

Männerbilder im Badehaus

Vor einem Jahr eröffnete die Geretsrieder Fotografin Justine Bittner im Erinnerungsort Badehaus in Waldram ihre Porträtausstellung "Lebensbilder". Anlass war die Gedenkveranstaltung zu 75 Jahre DP-Lager Föhrenwald. Zur Finissage lenkt Bittner nun den Blick noch einmal speziell auf die "männliche Seite des Lagerlebens". Am Sonntag, 31. Oktober, berichtet sie von ihrer Arbeit. Zudem lesen Autoren des Buchprojekts "Lebensbilder" aus ihren Beiträgen; Zeitzeugen erzählen von ihren Erinnerungen und den Geschichten ihrer Familien aus Föhrenwald. Musikalisch wird der Abend gestaltet von Peter F. Schneider (Klarinette), Christian Kaufmann (Violine), Werner Bürgle (Viola, Violoncello) und Johannes Feldmann (Klavier). Im Anschluss gibt es einen Empfang und die Möglichkeit zu Gesprächen mit der Fotografin und den Zeitzeugen. Beginn ist um 17 Uhr. Der Eintritt kostet 8/4 Euro. Anmeldung unter erinnerungsort-badehaus.de

Was gefällt an Geretsried?

"Streifzüge durch Geretsried" haben der Geretsrieder Hobbyfotograf Uwe Lischka und das Team von "Integration aktiv" unternommen. Dabei gingen sie den Fragen nach: "Was denken Geretsrieder*innen über ihre Stadt? Was schätzen sie an ihrer Heimat?" Das Ergebnis zeigt eine Fotoausstellung, die am Mittwoch, 3. November, um 18 Uhr in der Geretsrieder Stadtbücherei eröffnet wird. Die Porträts bezeugten, dass Geretsried als junge Stadt viel zu bieten habe, sagt Organisatorin Hanna Schreyer, "allem voran eine Heimat". Die Ausstellung läuft bis 3. Dezember.

© SZ vom 28.10.2021 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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