23. Tölzer Rosentage:"Großes Echo von Ausstellern"

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Rosige Aussichten: stellvertretende Kurdirektorin Susanne Frey-Allgaier, Organisatorin Michaela Dorfmeister und Mitarbeiterin Martina Duschl (v.l.). (Foto: Harry Wolfsbauer)

Pflanzen, Gartenartikel, Kunsthandwerk und Kulinarisches: Für die Traditionsveranstaltung am Pfingstwochenende mit Musik und Vorträgen hat Michaela Dorfmeister mehr als 160 Anbieter organisiert.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Michaela Dorfmeister hat es nicht einfach. "Wir trauen uns jetzt zum 23. Mal", sagt die Organisatorin der Tölzer Rosentage: "Es ist immer wieder eine Herausforderung." Das klingt wie eine Binsenweisheit, ist es aber nicht. Denn nach der Corona-Pandemie hat sich die Szene bei Gartenschauen stark verändert. Viele Aussteller gibt es nicht mehr, mit ihnen verschwand auch so manch arrivierte Ausstellung. Bei den Rosentagen, die heuer vom 17. bis zum 20. Mai wieder im Rosengarten und Franziskanerpark stattfinden, ist dies ganz anders. "Wir haben ein großes Echo von Ausstellern, fast so wie vor Corona", zeigt sich Dorfmeister erleichtert.

Dies kommt nicht von ungefähr. Über all die Jahre hat Dorfmeister eine enge Beziehung zu vielen Anbietern aufgebaut, "dann ist es einfach eine Partnerschaft". Zwei Drittel von ihnen war früher schon dabei, ein Drittel ist diesmal neu. Eine gewichtige Rolle spielt freilich der finanzielle Aspekt. Die Kosten für die Stände hat sie lange nicht erhöht, ebenso wenig den Eintrittspreis für Besucher. Der beträgt sieben Euro pro Person, ermäßigt sechs Euro. Die Dauerkarte kostet 15 Euro, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre zahlen nichts. Das bleibt auch so.

Etwa 14 000 Gäste kamen im Vorjahr zu den Tölzer Rosentagen, die traditionell in den Gärten des ehemaligen Franziskanerklosters stattfinden. (Foto: Manfred Neubauer)

Dabei muss die Organisatorin selbst Ausgaben stemmen, die ihren Angaben zufolge inzwischen um rund 30 Prozent gestiegen sind, für Werbung, für Security, für Versicherungen. Wie sie da noch auf ihre Kosten kommt? "Wir sind nicht der typische Veranstalter", sagt Dorfmeister. Die Tölzer Rosentage sind keine reine Gartenschau, sondern bieten ein breites Spektrum von Kunsthandwerk über Mitmachangebote bis zu Kulinarischem, von Vorträgen bis zu Live-Musik. Von den Gebühren alleine könnten sie eh nicht bezahlt werden, sagt sie. "Wenn genug Leute kommen, die Eintritt zahlen, müsste es hinhauen." Etwa 14 000 Gäste zählte sie voriges Jahr, 16 000 waren es vor Corona.

"Es gibt eine schöne Stimmung, wenn sich die Leute untereinander kennen."

Nur 24 der insgesamt 169 Aussteller sind Gärtner. "Gott sei Dank haben wir genug", relativiert Dorfmeister. "Es ist schwierig, sie zu bekommen." Diejenigen, die in den Klostergärten vertreten sind, kommen häufig aus der Region. Gartenbau Danner aus Waakirchen, "Die Garten Engel" aus Murnau, die Gärtnerei Simon aus Reichersbeuern mit ihren Duftgeranien - wenn Dorfmeister solche Beispiele auflistet, kommt sie gerne ins Erzählen, manchmal ins Schwärmen. Die Loisachtaler Erden, die Familie Wasensteiner aus Reichersbeuern mit ihren handgemachten Möbeln, die Tölzer Obstbaumschule: "Es gibt eine schöne Stimmung, wenn sich die Leute untereinander kennen." Oder auch schon lange dabei sind wie die Kräutermanufaktur Sagan, die den weiten Weg von Thüringen auf sich nimmt.

Das Sortiment bei den Rosentagen ist breit gefächert. Es reicht von Deko-Artikeln für den Garten bis hin zu Seifen, Schmuck, Möbeln und Whirlpool. (Foto: Manfred Neubauer)

Einen Ehrengast und eine Rosentaufe gibt es heuer nicht. Dafür ein großes Kinderprogramm: Der Bund Naturschutz führt durch den benachbarten "Tölza Garten" und lädt zum Bau einer Benjeshecke aus Totholz ein, die Vögeln als Unterschlupf dienen soll. Außerdem gehören Obsteis, Henna Tattoos oder Luftballonfalten zu den Angeboten für den Nachwuchs. Das Begleitprogramm für Erwachsene besteht unter anderem aus Vorträgen zur Lebenshilfe (Claudia Brunner), Gartenbau ("da Kurte" Schmid-Seyfferth) oder auch Safran (Karl Weinhuber).

Ein wenig problematisch ist für Dorfmeister die Suche nach Musikern. "Wir müssen verstärkt Gruppen ohne GEMA suchen", sagt sie. Müsste man die Gebühren der "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" bezahlen, wären die Auftritte nicht finanzierbar. So singen und spielen nun unter anderem Homme Barbu, die Kleine Freiheit Niederbayern, Das Duo Boandl & Kramer, Gone fishin´ (Country) und die Vivunto saltatores mit Renaissance-Tänzen.

Eröffnet werden die Rosentage am Freitag, 17. Mai, 11 Uhr. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr). Die MVV-Linie 311 fährt stündlich vom Tölzer Bahnhofsvorplatz bis zur Haltestelle an den Klostergärten.

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