Reden wir über:Stadtmeisterschaft im Radrennen

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Wolfgang Sacher (BfP) plädierte dafür, die Mieten für die städtischen Wohnungen regelmäßig zu prüfen und anzupassen. (Foto: Benjamin Hahn/oh)

Der erfolgreiche Para-Radsportler Wolfgang Sacher organisiert als Vorsitzender des RSC Wolfratshausen die offene Stadtmeisterschaft, die am Sonntag stattfindet - und radelt selbst mit.

Interview von Hannah Mosbach, Wolfratshausen/Egling

Der 56-jährige gebürtige Penzberger Wolfgang Sacher ist seit 2004 beim Radsportclub Wolfratshausen (RSC) aktiv. Bei einem schweren Unfall verlor er mit 16 Jahren seinen linken Arm - sein Bruder baute ihm ein Rennrad so um, dass er mit rechts gleichzeitig bremsen und schalten konnte. Seitdem feierte er zahlreiche Erfolge in der Para-Radsport-Welt und gewann 2008 Gold bei den Sommer-Paralympics in Peking. Zum Trainieren fährt er auch bei Rennen mit, die keine gesonderte Klasse für Sportler mit Handicap haben - und so natürlich auch bei der offenen Wolfratshauser Stadtmeisterschaft, die sein Verein am Wochenende veranstaltet. Mit diesem Rennen und anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums möchte der RSC vor allem etwas für die Jugend und gegen das Nachwuchsdefizit im Club tun. Er organisiert deshalb zum ersten Mal Jugend-Lizenzrennen.

SZ: Herr Sacher, die Stadtmeisterschaft findet bereits diesen Sonntag statt. Drehen Sie deshalb schon am Rad?

Wolfgang Sacher: Nein, ich trainiere mit Rad, aber am Rad drehen tu ich deswegen noch nicht.

Wie viel Arbeit macht die Organisation eines Fahrradrennens?

Schon viel Arbeit. Man beginnt bereits fünf Monate vorher mit der Planung, weil man zum Beispiel das Rote Kreuz anfragen muss, das uns Sanitäter schickt. Außerdem gibt es viele Auflagen, die man zu erfüllen hat - etwa von der Straßenverkehrsbehörde. Am wichtigsten ist aber, dass die Gemeinde Egling, das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und auch die Polizei dem Ganzen erstmal auf dem Papier zustimmen. Wie das Rennen dann straßenverkehrsrechtlich umgesetzt werden kann - da geht erst die richtige Organisation los.

Es heißt Wolfratshauser Stadtmeisterschaft, führt aber über Eglinger Flur. Wie wurde festgelegt, wo die Rennstrecke verlaufen soll?

Wir haben im März gemeinsam mit der Stadt Wolfratshausen versucht, eine Strecke in Wolfratshausen zu finden, leider ohne Erfolg. Die jetzige Rennstrecke hat sich bei unseren Stadtmeisterschaften in den letzten Jahren etabliert. Das ist ein sehr schöner Rundkurs, nicht so gefährlich und grundsätzlich nicht schwer zu fahren. Trotzdem ist die Strecke mit der leichten Steigung am Kieswerk aber auch anspruchsvoll.

Muss der Verkehr sich auf Umleitungen oder Staus einstellen?

Natürlich wird die Hauptstraße in Feldkirchen in Teilen gesperrt und der Verkehr dort umgeleitet. Das ist dann aber nur ein kleiner Umweg, der auch gut ausgeschildert sein wird. Wir hoffen, dass die Anlieger dafür Verständnis aufbringen, wenn wir das Rennen einmal im Jahr für rund drei Stunden veranstalten.

An welchen Streckenabschnitt stellt man sich am besten zum Anfeuern?

Am interessantesten ist es natürlich hinten am Kieswerk, wo der Start- und Zielbereich ist. Da ist auch die leichte Steigung, an der auch nochmal Gas gegeben und attackiert wird - da geht's ans Eingemachte. Bei jeder Runde dieses Stück den Berg hoch - das tut weh. Das ist dann fast wie ein Ausscheidungsrennen.

Gibt es am Ende Sekt oder Selters für den schnellsten Fahrer, wenn der doch wahrscheinlich noch heimradeln muss?

(lacht) In jeder Klasse wird ja ein Wolfratshauser Stadtmeister ausgefahren, und der kriegt natürlich dann ein kleines Krügerl mit Wolfratshauser Wappen drauf. Und wenn er möchte, laden wir ihn dann in den Biergarten ein und machen den dort voll.

Zur Stadtmeisterschaft kann man sich noch bis Samstag, 16. September, 12 Uhr, anmelden: www.abavent.de/anmeldeservice/stadtmeisterschaftwolfratshasuen2023 .

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