Vom Reschensee zum Gardasee:Gesund im Ziel

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Erich Winkler (links) und Wolfgang Sacher bei der Tour Transalp 2022. (Foto: Uwe Geissler/oh)

Der Penzberger Wolfgang Sacher beendet Tour Transalp 2022 erfolgreich.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Ankommen ist alles. Das war die Devise von Wolfgang Sacher und Erich Winkler. Die beiden Rennradfahrer mit Handicap nahmen dieses Jahr an der Tour Transalp teil. Unter den 53 gemeldeten Teams belegten die beiden Platz 31.

Seit zwei Jahren planten der Penzberger Sacher und sein Teampartner die Teilnahme an dem Etappenrennen. Ihr Projekt nannten sie "2-2-3", was für zwei Sportler, zwei Arme und drei Beine steht. Die diesjährige Tour startete am Reschensee. Gleich bei der zweiten Etappe auf das Stilfserjoch "habe ich unser Projekt schon flötengehen sehen", erzählt Sacher. Bei einer Gluthitze von an die 30 Grad Celsius kam Erich Winkler an seine körperlichen Grenze. "Wir hatten noch zehn Kilometer bergauf vor uns. Das ist einfach hart", so Sacher. Doch sein Freund und Sportkollege Winkler hielt durch. "Lieber heiß als Regen und kalt."

Aber auch Sacher hatte zwei "brenzlige Momente". Während einer Abfahrt bei der dritten Etappe musste der 55-Jährige wegen eines Plattens das Rennen unterbrechen. "Ich war mit 50 Stundenkilometer unterwegs", erzählt er. "Die Reparatur hat gedauert. Da haben wir Zeit verloren." Bei der vierten Etappe riss nach einer langen, steilen Abfahrt das Bremsseil am Vorderrad. "Zum Glück konnte ich mit dem niederländischen Teambus in den nächsten Ort zu einem Radlhändler fahren." Die Vorderbremse sei enorm wichtig, erzählt Sacher. "Ich bin ja nicht gerade langsam unterwegs bergab mit 80, 90 Stundenkilometern."

Unter die Top 10 zu kommen, sei nie beider Ziel gewesen, sagt Sacher. Vielmehr wollten sie Menschen mit Handicaps Mut machen, Herausforderungen anzunehmen. "Der Zuspruch war während der gesamten Tour der Wahnsinn", so der Paracyclist. "Das Projekt war ein voller Erfolg." Auf diesen ruht sich Sacher aber nicht aus. Momentan macht er beim Stadtradeln in Penzberg für das Team Nutridual mit. Kommenden Samstag möchte er 300 Kilometer schaffen. Das ist neun bis zehn Mal die Kochelseerunde: von Penzberg nach Sindelsdorf, Zelle, Schlehdorf und wieder zurück. "Derzeit läuft es", meint Sacher. Nach dem Stadtradeln möchte der Rennradfahrer ein oder zwei Wochen Pause machen. Danach geht es zur bayerischen Meisterschaft im Zeitfahren nach Treuchtlingen. "Schließlich muss ich meinen Titel verteidigen", betont der 55-Jährige, der 2008 Paralympics-Sieger in Peking war.

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