Neue Initiative:Mehr Raum für Kinder

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Das Gründungsteam von Übermorgen (von links): Lisa Follner, Lisa Staub, Anja Schwarz, Sarah Torka und Barbara Specht. Nicht im Bild sind Manasvini K. Eberl und Regina Klostermann. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Eine Gruppe Mütter hat in Penzberg den Verein Übermorgen gegründet, um sich für die Belange der Kleinsten stark zu machen.

Von Veronika Ellecosta, Penzberg

Die sieben Gründungsmitglieder des Vereins Übermorgen haben einiges gemeinsam: Sie wohnen in Penzberg, sie sind Mütter, und sie möchten gemeinsam mit den Kindern der Stadt einen kinderfreundlichen und nachhaltigen Ort gestalten. Workshops, Mitmachwerkstätten, Mehrgenerationenprojekte und Spielplatzkonzepte: Das Gründungsteam hat kürzlich seine Vorhaben und Inhalte im Bürgerbahnhof Penzberg vorgestellt.

Als sich die Mütter aus Penzberg für die "Kidical Mass" im vergangenen September zusammenschlossen, ging es erstmal nur um Radmobilität für Kinder. Das weltweite Aktionsbündnis veranstaltet regelmäßig Demonstrationen mit der Forderung, Städte für Kinder auf dem Rad sicher zu gestalten. In der ersten Runde beteiligten sich 150 Kinder in Penzberg, wie Barbara Specht vom Gründungsteam erzählt. Damals sei der Demozug kritische Stellen in der Stadt mit dem Rad abgefahren und habe dem Bürgermeister eine Brennpunktmappe überreicht. "Unser Credo ist es, Kritik nie ohne Lösungsvorschläge zu bringen", sagt Lisa Staub.

Seit dieser Veranstaltung hat sich die kleine Gruppe an verschiedenen weiteren Aktionen in Penzberg beteiligt: Bei der Mobilitäts-Schau "Drehmoment" betreute der Verein einen Stand gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und dem Bund Naturschutz, auch an der neuen Kinderbücherei im Rathaus haben die Mütter mitgearbeitet. Bei der zweiten "Kidical Mass" in Penzberg radelten dann bereits 300 Kinder durch die Stadt, wie Barbara Specht erzählt.

"Uns geht es auch darum, Dinge auszuprobieren"

Weitere Vorschläge für eine kindergerechte Stadt sammeln die jungen Mütter in einem Ideen-Pool, der nach den Aspekten Bildung, Nachhaltigkeit, Bewegung und Kreativität geordnet ist. So können sich die Frauen Workshops über Kinderrechte vorstellenoder eine Miniaturstadt Penzberg nach dem Vorbild von Minimünchen. Tanzkurse und Kurse über Körperwahrnehmungen werden ebenso angedacht wie Pumptracks und Pop-Up-Radwege für Penzberg. Andere Überlegungen kreisen um Spielplatzkonzepte, in die die Geschichte Penzbergs einfließen könnte, und sogenannte Parking Days, an denen Parkplätze temporär abgesperrt und anderweitig genutzt werden, um darauf aufmerksam zu machen, welchen Raum Autos einnehmen. "Uns geht es auch darum, Dinge auszuprobieren", sagt Lisa Staub.

Wichtig ist den Mitgliedern auch, an andere Vereinen und städtischen Einrichtung anzudocken, mit denen man schon bisher gut zusammengearbeitet habe, wie Specht hervorhebt. "Wir denken groß, aber brauchen auch viel Unterstützung", sagt sie und lädt damit alle Interessierten ein, sich an der Vereinstätigkeit zu beteiligen. Denn im September steht mit einer weiteren "Kidical Mass" bereits die nächste Aktion an.

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