Mobilitätswende:Kochelseebahn: Entscheidung über MVV-Integration

Lesezeit: 1 min

Vom Bahnhof in Kochel am See mit einem Ticket nach München fahren: Die Verbundraumerweiterung macht es möglich. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Kreisausschuss in Weilheim-Schongau berät über den Teilbeitritt zum Dezember 2023.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Mit Spannung dürfte man im Tölzer Landratsamt die Entscheidung des Kreisausschusses im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau erwarten. Das Gremium berät am Montag, 20. März, über die Integration der Kochelseebahn in den MVV-Tarif. Sollte der Weilheimer Kreisausschuss diesem Teilbeitritt zum Münchner Verkehrs-und Tarifverbund zustimmen, gäbe es die neuen Tickets bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres. Ob der Landkreis Weilheim-Schongau komplett dem MVV beitreten wird, entscheidet sich endgültig erst im Februar 2024.

Mit einem Ticket Busse und Bahnen nutzen können, ist ein weiterer Schritt in Richtung Mobilitätswende und Ziel der MVV-Verbundraumerweiterung. Zehn Landkreise und kreisfreie Städte erwägen den Beitritt, der in drei Wellen abläuft. Der Kreistag Bad Tölz-Wolfratshausen hat sich schon für die Verbundraumerweiterung ausgesprochen, ebenso der Landkreis Rosenheim, die Stadt Rosenheim und der Landkreis Miesbach. In der zweiten Welle soll sich unter anderem Weilheim-Schongau pro oder contra MVV-Beitritt entscheiden, wenn die dafür nötigen Zählungen und Kostenkalkulationen vorliegen. Doch der Sonderfall "Kochelseebahn" macht einen Beschluss schon in diesem Jahr notwendig.

Die Bahn durchquert aus dem Landkreis Starnberg kommend mit den Stationen Bernried, Seeshaupt, Iffeldorf und Penzberg den Landkreis Weilheim-Schongau, um dann weiter über Bichl und Benediktbeuern zur Endstation Kochel am See zu fahren. Die letzten drei Stationen liegen demnach im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Würde der Landkreis Weilheim-Schongau nicht für seine vier Stationen auf der Kochelseebahn-Strecke eine Ausnahme machen und früher dem MVV beitreten, müssten Fahrgäste mehrere Tickets wegen unterschiedlichen Tarifen auf der Gesamtstrecke lösen. Das wiederum würde den Schienenverkehr künftig kaum attraktiver für Nutzer machen.

Aus diesem Grund entscheidet der Kreisausschuss über den Teilbeitritt, der mit Kosten verbunden ist - zumindest bis 2027. Jährlich fallen nämlich sogenannte Harmonisierungs- und Umtarifierungskosten bei der Bahn an. Der Freistaat Bayern übernimmt davon 90 Prozent. Vom sechsten Jahr an trägt er die Kosten für den Schienenpersonennahverkehr dann in voller Höhe. Für den Landkreis Weilheim-Schongau sind das in den Jahren 2023 bis 2027 jeweils 32 500 Euro. Einmalig in diesem Jahr kommen zusätzlich noch etwa 21 000 Euro an Investitionskosten hinzu.

Kreisausschuss, Sitzungssaal Zugspitze im Landratsamt Weilheim, Stainhartstraße 7, Beginn circa 15 Uhr

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Wolfratshausen
:Sauerlacher Straße wird bis Ende Mai zum Nadelöhr

Im Bereich des Kraft-Areals wird die Fahrbahn erweitert, der Verkehr ist nur in Richtung Bahnhof möglich.

Von Konstantin Kaip

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: