Neuer Zusammenschluss:Sprachrohr für Sportler

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Stadtratsreferent Wolfgang Werner unterstützt Kicker, Schwimmer und Eishockeyspieler. Zusammen mit den sechs Fußballvereinen in Geretsried plant er eine Interessensgemeinschaft, um mehr Sportplätze zu schaffen.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Fußballer der Stadt Geretsried - sechs Vereine und 750 aktive Spielerinnen und Spieler - wollen sich im Herbst zu einer Interessensgemeinschaft (IG) zusammenschließen. Zu diesem Ergebnis sind sie bei Gesprächen mit Wolfgang Werner (SPD), dem Sportreferenten des Stadtrats, gekommen. Werner berichtete davon bei seinem allgemeinen Sportlertreff "Wo drückt der Turnschuh?", zu dem er regelmäßig ins Rathaus einlädt. Am Donnerstagabend wurden dort auch Wünsche und Fragen der Eissportler und der Schwimmer erörtert.

Werner sagt, wenn die Stadt, wie es derzeit diskutiert wird, bis zum Jahr 2036 von jetzt 26 000 auf 36 000 Einwohner anwachse, steige die Anzahl der Fußballer "hochgerechnet auf weit über tausend". Wenn dann noch auf der Böhmwiese, die mittelfristig bebaut werden soll, zwei bis drei Fußballplätze wegfielen, müssten neue geschaffen werden. Wo und wie dies geschehen soll, darüber machten sich die Vereine jetzt bereits Gedanken. Eine IG könne "als politisches Sprachrohr" fungieren, sagt Werner. Er wünsche sich zudem, dass im Stadtrat ein Arbeitskreis Sportplätze eingerichtet wird. Der Referent macht darauf aufmerksam, dass diese Plätze nicht nur den Vereinen dienten, sondern auch der Öffentlichkeit. Die Fußballer von Olympic Geretsried, die beim TuS im Isaraustadion spielen und in die Kreisliga aufgestiegen sind, würden gern eine Hütte aufstellen, in der sie am Spielfeldrand Getränke und kleine Brotzeiten verkaufen könnten, so Werner. Man müsse dies mit dem Bauhof klären, der über solche Hütten verfüge, wie sie auch auf Christkindlmärkten verwendet werden. "Der Wunsch ist nachvollziehbar", sagt der Referent. Er habe sich das für sein Gespräch notiert, das er Mitte August mit Vertretern des Stadtbauamts habe.

Wie es mit dem neuen Hallenbad weitergeht, das im Jahr 2020 fertiggestellt sein soll, wollten die Schwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wissen. Sie erkundigten sich nach einem Belegungsmanagement und eventuellen Nutzungsgebühren. Werner verweist darauf, dass die Stadtwerke die Betreiber des interkommunalen Bads sein werden. Über die angesprochenen Fragen sei noch nicht gesprochen worden. Falls Nutzungsgebühren erhoben werden, würde er sich jedenfalls wünschen, dass die Stadt für ihre Vereine "eine Quersubventionierung" vornehme; das beträfe auch den Wasserball- und Schwimmverein WSV 72.

Außer dem Hallenbad-Neubau hat die Stadt noch ein großes Sportprojekt vor: die Überdachung des Eisstadions. Nach dem verheerenden Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall vor zwölf Jahren hatte man bei einer Überprüfung in Geretsried festgestellt, dass auch hier das Dach - nebenbei auch noch asbesthaltig - einzubrechen drohte. Seitdem läuft der Sport- und Freizeitbetrieb an der Jahnstraße unter freiem Himmel. Das ändert sich nach der kommenden Saison: 2019 wird die Halle "eingehaust". Inzwischen seien aber die Ehrenamtlichen des Eissportclubs ESC schon damit beschäftigt, in Eigenregie Kabinen zu erneuern, berichtet Werner. Das Vorhaben sei nun ins Stocken geraten, da sie überraschend mit neuen Brandschutzanforderungen konfrontiert worden seien; so müsse etwa Eternit entfernt werden. "Sie wissen nicht, ob sie es bis Oktober schaffen." Da auch das Stadionstüberl - für den ESC nicht zuletzt eine Einnahmequelle - im kommenden Jahr umgebaut werden soll, wolle er den ganzen Komplex ebenfalls bei seinem Gespräch mit dem Stadtbauamt erörtern, sagt der Sportreferent.

Zur nächsten Runde "Wo drückt der Turnschuh?" lädt Werner im Dezember ein.

© SZ vom 30.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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