Die Gemeinde Egling möchte, dass der Landkreis künftigem Hagelschlag und dem damit verbundenen Schäden aktiv entgegenwirkt. Den entsprechenden Antrag der beiden CSU-Gemeinderäte Michael Neubauer und Florian Sperl hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag nach intensiver Debatte einstimmig angenommen. Bürgermeister Hubert Oberhauser (Freie Wähler) wird nun die entsprechende Forderung an Landrat Josef Niedermaier (FW) und den Kreistag richten und so die Diskussion auf höherer Ebene anstoßen.
Hagelereignisse haben in den vergangenen Jahren in der Region deutlich zugenommen: 2020 traf es Königsdorf, Bad Heilbrunn und Penzberg schwer, im Juni dieses Jahres verwüsteten golfballgroße Eiskörner insbesondere Wolfratshausen - und Anfang dieser Woche erst zerschlug es erneut Scheiben und Gärten in Penzberg und Königsdorf. Die Schäden gingen in die zig Millionen, die Folgen für die Landwirtschaft und die Natur seien verheerend, sagen Neubauer und Sperl. Andere Landkreise und Städte setzen deshalb sogenannte Hagelflieger zur Abwehr ein, manchmal in Zusammenarbeit mit weiteren Kommunen oder auch Versicherungsunternehmen. Vorbild für den Landkreis könne die Hagelabwehr Rosenheim sein, die wohl auch die bislang nächstgelegene ist. Dort werden zwei Flugzeuge vorgehalten, mit denen Piloten aufziehende Gewitterzellen mit Silberjodid impfen, um so die Bildung von Hagelkörnern zu verhindern. Die Kosten für diese Flieger liegen laut Neubauer bei etwa 300 000 Euro pro Jahr. Bad Tölz-Wolfratshausen soll sich, so der Eglinger Wunsch, an dieser oder einer anderen bestehenden Hagelabwehr beteiligen oder mit anderen Städten und Landkreisen eine eigene gründen.