Bei der Kreuzung von Ammerlander Riedweg, der nördlichen Seestraße und des dazwischen Richtung Weipertshausen führenden Waldwegs kann es sich eigentlich nur um Münsings Bermudadreieck handeln. So planlos wie Ausflügler und Kunden angrenzend an den Hoffischer Sebald dort parken, debattiert Münsings Gemeinderat seit Jahren über eine Lösung. Mal wollte das Gremium den Riedweg ins Parkkonzept einbeziehen, was manchen nicht passte. Dann standen schon einmal 27 Parkplätze zur Diskussion, was anderen zu viel war.
Chaostage in Münsing also? Kaum anders ließen die ersten Wortmeldungen der jüngsten Sitzung erwarten. Erst erschienen für Helge Strauß, Thomas Schurz (beide CSU) und Georg Sebald (Wählergruppe Ammerland) die nun vorgesehenen 16 Parkplätze für eine Investitionssumme von um die 110 000 Euro viel zu wenig. Schließlich setzte Matthias Richter-Turtur noch eins obendrauf. "Ich wäre dafür, es so zu lassen wie es ist", sagte der Grünen-Rat. Das Chaos werde ohnehin nur verlagert.
Doch so wie die Chaosforschung sich mit scheinbar zufälligem Verhalten beschäftigt, stimmten 13 Gemeinderäte für die 16-Stellplatz-Lösung, drei dagegen. Darunter waren Richter-Turtur, Schurz, aber nicht Strauß, sondern Tobias Eckardt (Freie Wähler). Das heißt, dass nun 18 Parkplätze eingerichtet werden sollen - am Waldweg, drei auf der Fläche direkt östlich davon so wie zwei auf dem Terrain zwischen Waldweg und nördliche Seestraße, wo noch eine Grünfläche entstehen soll. Zusätzlich sind zwei Stellplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwischen der Seestraße und der Einfahrt zum Hoffischer angedacht.
Eine womöglich pragmatische Variante. Denn nach dem Verständnis von Anja Ruhdorfer (Grüne) sei es nie darum gegangen, möglichst viele Stellplätze zu schaffen. "Was wir wollten, ist Ordnung, damit es für die Anwohner angenehmer wird." Ein an eine für den öffentlichen Verkehr gesperrte Straße angrenzender Riesen-Parkplatz sei unnötig, so Christine Mair (ebenfalls Grüne) Parkplätze im Wald seien für sie sowieso ein "No-Go".
Zur Debatte zeigte sich angesichts dessen Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) verwundert. Er könne zwar mit jeder Entscheidung leben. Schließlich gehe es aber doch nur darum, das Chaos so zu ordnen, dass die Leute auch hindurchfahren könnten. Grasl sprach vom "kleinsten gemeinsamen Nenner". Und der scheint nun tatsächlich umgesetzt zu werden. Kommendes Jahr soll gebaut werden.