Leben in Wolfratshausen:Horte brauchen neue Räume

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Für das kommende Schuljahr fehlen in der Wolfratshauser Innenstadt und in Waldram etwa 50 Plätze für die Nachmittagsbetreuung. Nun sucht der Kinder- und Jugendförderverein mit der Stadt nach Lösungen.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Stadt Wolfratshausen braucht für das kommende Schuljahr etwa 50 zusätzliche Hortplätze. Die Stadträte haben daher am Donnerstag im Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales den Kinder- und Jugendförderverein (KJFV) damit beauftragt, gemeinsam mit der Stadtverwaltung nach Lösungen zu suchen, wo die zusätzlichen Räume geschaffen werden können. Wie schon in den vergangenen Jahren muss also auf einen steigenden Bedarf reagiert werden.

"Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen im Anschluss an die Schule ist auf einem konstant hohen Niveau und steigt weiter", erklärte KJFV-Geschäftsführer Fritz Meixner in der Sitzung. Dabei sei "eine Verschiebung weg von der Mittagsbetreuung hin zum Hort" zu beobachten. Meixner sieht das darin begründet, dass ersteres nur bis 15 Uhr verfügbar ist und keine Ferienbetreuung anbietet. Bei den Horten, in Waldram und vor allem in der ehemaligen Landwirtschaftsschule, sprach Meixner hingegen von einem "gigantischen Entwicklungsprozess": Gestartet sei die Einrichtung in der Innenstadt 2016 mit 38 Plätzen. Inzwischen liege nach zweifacher Erweiterung eine Betriebserlaubnis für 130 Kinder vor.

Die aber werde für kommendes Schuljahr nicht ausreichen, wie Meixner anhand der Anmeldezahlen darlegte: Von den aktuell 109 Hortkindern in Wolfratshausen bleiben 92 im Bestand, 54 künftige Erstklässler sind neu angemeldet. In Waldram gibt es demnach nur 14 Abmeldungen, aber 28 Neuanmeldungen. Weil beide integrative Einrichtungen seien und auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf betreuten, die in der Rechnung dreifach zählten, ergebe sich somit ein Bedarf von 94 Plätzen in Waldram und 158 im Kinderhort Wolfratshausen - rund 50 mehr als derzeit zur Verfügung stehen. "Die Entwicklung nimmt offensichtlich kein Ende", konstatierte Meixner. "Wir sind zum neuen Schuljahr und auch zu den kommenden Schuljahren gefordert."

Die Stadträte erteilten Meixner schließlich mit großer Mehrheit den Auftrag, erneut gemeinsam mit dem zuständigen Referatsleiter der Stadtverwaltung Martin Melf nach geeigneten Lösungen zu suchen. Es gebe bereits Ideenansätze, die aber "noch nicht belastbar" seien, sagte Meixner. Die ehemalige Landwirtschaftsschule sei allerdings "voll ausgeschöpft", betonte er. "Den zweifachen Glücksfall, dass das Inselhaus uns Räume zur Verfügung stellt, haben wir nicht mehr." Einzig Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) stimmte gegen den Beschluss, weil der ihm "zu großzügig formuliert" sei und er große finanzielle Auswirkungen befürchtete. Melf erklärte dazu, die Kosten der vergangenen Lösungen seien "immer sehr überschaubar" gewesen. Auch müsse der Stadtrat den vorgeschlagenen Ausbau noch bewilligen.

© SZ vom 06.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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