Sparmaßnahmen:Landkreis verschiebt Schulsanierungen

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Auch am Schulzentrum Geretsried werden Sanierungsmaßnahmen verschoben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Um das Zehn-Millionen-Euro-Defizit im Haushalt 2024 zu stopfen, sollen Bauvorhaben gestreckt werden.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Ganz ist die Kuh noch nicht vom Eis. Doch das Loch, das im Kreishaushalt für das Jahr 2024 klaffte, ist nun deutlich kleiner. Hatte Kreiskämmerer Ralf Zimmermann Anfang Juli von zehn Millionen Euro Defizit gesprochen, so waren es in der letzten Sitzung des Kreistags vor der Sommerpause noch 2,4 Millionen Euro. Die Einsparung ist möglich, da der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Investitionen vorwiegend in die Schulen in seiner Trägerschaft streckt: Statt 13 Millionen Euro (netto) sind es nun 8,6 Millionen Euro.

Das Verschieben einiger geplanter Baumaßnahmen war bereits Thema in der vorangegangenen Sitzung des Schul- und Bauausschusses des Kreistags. Dort hatte Hauptamtsleiter René Beysel den Räten Sparpotenziale innerhalb der Zehn-Jahres-Finanzplanung aufgezeigt. Gestreckt werden demnach Projekte, die noch nicht begonnen wurden. Hingegen sollen bereits angefangene Baumaßnahmen oder zumindest die Planung neuer vorangetrieben werden.

Bleiben soll es demnach etwa beim Umbau im Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium in Icking, weil für die Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium (G9) weitere Räume gebraucht werden. 260 000 Euro sind dafür für das Haushaltsjahr 2024 schon genehmigt worden. Ebenfalls im kommenden Jahr eigeplant ist die Turnhallen-Generalsanierung an der Real- und Förderschule in Bad Tölz. Sie soll in einem Zug mit den Baumaßnahmen am Schwimmbad einhergehen. Dazu gibt es einen Beschluss vom April dieses Jahres. Warten kann laut Hauptamt hingegen die Teilgeneralsanierung der Turnhalle am Gymnasium Icking.

Die Planung der Katastrophenschutz-Halle soll erst 2025 beginnen

Zumindest begonnen werden soll die Sanierung der Dreifachturnhalle am Schulzentrum in Geretsried. Für das kommende Jahr sind 500 000 Euro dafür eingeplant. Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen bislang nicht vor. Sie werden erst für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 relevant. Eine Million Euro für die Generalsanierung des Schulzentrums Geretsried können verschoben werden, weil der momentane Bauablauf dies zulässt. Zum Tragen kommen die Kosten erst im Jahr 2025.

Da die Planung für die energetische Sanierung inklusive neuer Lüftung an der Staatlichen Berufsschule Bad Tölz-Wolfratshausen noch nicht begonnen wurde, wird auch diese auf die Jahre 2027 und 2028 verschoben. So ist es auch bei der Sanierung der Turnhalle an der Franz-Marc-Schule in Geretsried. Die Hauptkosten schlagen im Etat 2025 zu buche, der Rest 2026.

Umgenutzt werden soll das Interimsgebäude an der Franz-Marc-Schule in Geretsried. Der Schul- und Bauausschuss beschloss, dass zwei Drittel davon künftig das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen nutzen wird, den Rest die Förderschule. Die Planung soll 2025 erstellt werden, die Umsetzung ein Jahr später folgen.

Doch nicht nur Schulen trifft die Suche nach Einsparmöglichkeiten. Verschoben wird die energetische Sanierung der Gebäudehülle des Landratsamts auf der Tölzer Flinthöhe - um zwei Jahre auf 2028. Ebenso trifft es die Multifunktionshalle Katastrophenschutz im Tölzer Farchet. In der Halle sollen etwa Schaumtrenner, eine Sandsackfüllanlage, eine Tierseuchenschleuse sowie Notstromaggregate und weiteres Material gelagert werden, das im K-Fall benötigt wird. Da auch für dieses Projekt die Planung nicht begonnen wurde, werden die noch zu ermittelnden Kosten hierfür auf die Jahre 2025 und 2026 verteilt.

Auch wenn der Fehlbetrag im Etat 2024 durch diese Maßnahmen kleiner wird, Entwarnung mag Kämmerer Zimmermann nicht geben. Mit der Einbringung des Hauhalts ist wegen vieler Unwägbarkeiten erst im Frühjahr 2025 zu rechnen.

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