Wolfratshausen:Nicht genug Klassenzimmer

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An der Isar-Loisach-Realschule wird auch künftig gebaut werden müssen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Umbau und Sanierung der Isar-Loisach-Realschule sind noch nicht abgeschlossen. Doch schon ist klar, dass der Landkreis um eine Erweiterung nicht umhin kommt.

Von Alexandra Vecchiato, Wolfratshausen

Die Offene Ganztagsschule an der Isar-Loisach-Realschule in Wolfratshausen ist bereits in einen Neubau umgezogen, der bestehende Fachtrakt am Franz-Kölbl-Weg wird aufgestockt. Die Turnhalle erhält eine neue Lüftung. In Kürze sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das hat seinen Preis. Die Gesamtkosten belaufen sich nach neuesten Berechnungen auf mehr als 17,5 Millionen Euro, also 1,75 Millionen Euro mehr als ursprünglich angenommen. Da die Schülerzahlen weiter steigen werden, wird der Landkreis um eine Erweiterung nicht umhin kommen.

Schulaufsichtlich genehmigt sind 27 Klassen für etwa 650 Schülerinnen und Schüler an der Wolfratshauser Realschule. 28 Klassen sind es momentan. Laut einer Untersuchung des Instituts für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) werden voraussichtlich zu Beginn der 2030er-Jahre 31 Klassen für circa 770 Schülerinnen und Schüler benötigt. An allen weiterführenden Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen werden die Schülerzahlen steigen, insbesondere an der Isar-Loisach-Realschule.

Mindestens vier neue Klassenzimmer soll es geben

Daher hatte der Kreis-Schul- und Bauausschuss in seiner Juli-Sitzung beschlossen, die Verwaltung solle eine Erweiterung des Gesamtraumprogramms planen und die Kosten ermitteln. Wenn Letztere feststehen, soll die Summe - vorbehaltlich der Beschlüsse zur Haushalts- und Finanzplanung - über die Jahre 2025 bis 2028 verteilt eingeplant werden. Der Landkreis muss nämlich sparen und möchte deshalb die eigentlich in den nächsten Jahren vorgesehenen Investitionen an seinen Bildungseinrichtungen strecken. Mindestens vier neue Klassenräume soll es am Franz-Kölbl-Weg geben. Kommt es tatsächlich so, wie die SAGS-Studie prognostiziert, muss der Landkreis auch die Sportanlagen erweitern. Momentan gibt es zwei Übungseinheiten, drei wären in Zukunft nötig.

Weil diese große Wachstumsrate anstehe, sagte Hauptamtsleiter René Beysel, sei im Frühjahr die energetische Sanierung des Hauptgebäudes gestoppt worden. "Wir müssen eine Erweiterung ins Auge fassen", so Beysel am Montag in der Sitzung des Kreistags. Im kommenden Jahr wolle seine Abteilung daher das Schulgebäude nochmals überplanen mit Blick auf das geänderte Raumprogramm. Ebenso muss eine neue schulaufsichtliche Genehmigung eingeholt werden.

"Volle Nutzung des Photvoltaik-Potenzials."

Nach der Erweiterung könnte die Sanierung des Haupthauses erfolgen. Energetisch, so waren sich die Kreisräte in mehreren vorangegangenen Sitzungen einig, muss dringend am Bestand etwas verbessert werden. Vorgesehen ist eine Biomasse-Anlage und die "volle Nutzung des Photovoltaik-Potenzials", wie es in der Tischvorlage heißt. Die Kosten für die Sanierung in Höhe von etwa 4,1 Millionen Euro sind bereits für die Haushaltsjahre 2024 bis 2027 eingestellt.

Die gut 1,75 Millionen Euro Mehrkosten muss der Landkreis ebenfalls nicht aus dem Hut zaubern. Es stehe übriges Geld aus der Generalsanierung am Schulzentrum Geretsried zur Verfügung, sagte Beysel. Die Ausschreibung für die Möblierung der Fachräume dort sei nämlich gescheitert. "Das ist mehr als eine Million Euro."

Die Verteuerung ist dem Baupreiskostenindex, also Kostensteigerungen bei Material und mehr, geschuldet. Eingeplant wurden bis zu fünf Prozent. Laut Beysel waren es allein 2021/2022 circa 17,5 Prozent. Allein die Baukosten seien um eine Million Euro teurer geworden.

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