Öffentlicher Personennahverkehr:Taktverdichtung unter der Woche

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Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wollte die Linie 374 auch am Wochenende einsetzen, doch Weilheim-Schongau als Mitzahler sprach sich dagegen aus. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Buslinie 374 von Wolfratshausen nach Penzberg bindet künftig auch das Roche-Werk an. Ein Ausbau am Wochenende scheitert am Veto des Landkreises Weilheim-Schongau.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Da wollte der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mehr Geld in die Hand nehmen und die Buslinie 374 von Wolfratshausen über Geretsried, Königsdorf und Beuerberg nach Penzberg nicht nur unter der Woche, sondern auch an Wochenenden ausbauen. Doch da die Linie zwei Landkreise tangiert, hat Nachbar Weilheim-Schongau ein Wörtchen mitzureden, besser gesagt: mitzuzahlen. Weil es um dessen Finanzen schlecht steht, bleibt es nun nur bei einer Taktverdichtung von Montag bis Freitag.

Drei Varianten standen zur Abstimmung. Die erste sah vor, den Takt werktags zu verdichten. Ferner sollte jeder Bus bis zum Biotech-Unternehmen Roche in den Penzberger Nonnenwald fahren - anders, als es momentan der Fall ist. Weil der Nahverkehrsplan des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen es so vorsieht, sollte die Linie 374 auch am Wochenende unterwegs sein. Variante zwei verzichtet auf den Ausbau der Buslinie an den Wochenenden. Bei Variante drei würde der Status quo erhalten bleiben.

Hatte der Tölzer Kreisausschuss noch für die erste Variante gestimmt, musste der Kreistag in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr diesen Beschluss wieder revidieren. Der Grund war, dass zwischenzeitlich auch der Kreistag des Nachbarlandkreises getagt hatte und sich für Variante zwei aus Kostengründen aussprach: Taktverdichtung ja, Ausbau am Wochenende nein. Bei einer landkreisübergreifenden Buslinie kann Bad Tölz-Wolfratshausen nicht alleine entscheiden.

Kosten zwischen 520 000 und 635 000

In die Taktverdichtung unter der Woche investiert der Tölzer Landkreis etwa 520 000 bis 635 000 Euro pro Jahr. Davon abgezogen werden noch die Einnahmen aus den Ticketverkäufen. Weilheim-Schongau lässt sich die Linie jährlich zwischen 188 000 und 230 000 Euro kosten.

Mit Bedauern nahm Jakob Koch (Grüne) die Entscheidung zur Kenntnis. Er bat darum, Variante eins dennoch zu beschließen, "um ein klares Signal zu senden". Das sei nicht möglich, sagte Matthias Schmid, zuständig am Landratsamt für den ÖPNV. Unterschiedliche Varianten ließen sich bei der Ausschreibung der Linie nicht umsetzen.

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