Münsing:Bürgerentscheid zum Ambacher Wohnstift

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Auf dem früheren Sanatoriums-Gelände in Ambach soll das Seniorenstift entstehen. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wollen verhindern, dass durch das Bauprojekt mehr Grund versiegelt wird als das früher der Fall war. (Foto: Hartmut Pöstges)

Initiative sammelt 431 Unterschriften und erfüllt damit wohl das nötige Quorum, um eine Abstimmung über den geplante Ersatz für das Sanatorium Wiedemann zu erzwingen

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Bürgerbegehren gegen das Ambacher Seniorenwohnstift hat laut den Initiatoren die notwendige Zahl an Unterschriften erreicht. Die Gruppe um den Musiker und Autor Anatol Regnier gibt an, dass insgesamt 431 Münsinger aus 13 verschiedenen Ortsteilen unterzeichnet haben. Damit wäre das für ein Bürgerbegehren notwendige Quorum von zehn Prozent der Wahlberechtigten erreicht. Am Freitag hat Regnier zusammen mit Agnete von Specht und Alexandra Theiss die Unterschriftenliste im Münsinger Rathaus übergeben.

Ziel der Initiative ist es, dass das geplante Seniorenwohnstift des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA) nicht größer wird als die Bestandsbauten der früheren Wiedemann-Kurklinik. Es soll kein zusätzlicher Boden versiegelt und auch das Bauvolumen nicht vergrößert werden. Doch darüber, ob das bei der jetzigen Planung überhaupt der Fall wäre, herrscht Uneinigkeit. In den veröffentlichten Unterlagen ist die bestehende Grundfläche mit 3917 Quadratmetern angegeben, die Grundfläche für den Neubau mit knapp 4700 Quadratmetern. Im Bebauungsplanverfahren wurde aber stets der Konsens betont, dass nicht mehr Fläche als bisher versiegelt wird. Laut dem Münsinger Bauamt sind die Zahlen wegen der Hanglage und unterirdischer Gebäudekomplexe auch nur schwer vergleichbar.

Genau das wird die Gemeinde laut Bürgermeister Michael Grasl (FW) jetzt nochmals nachprüfen. "Damit wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen", wie er sagt. Der Gemeinderat muss befinden, ob das Bürgerbegehren inhaltlich und formell zulässig ist. Dafür sei nach der Gemeindeordnung ein Monat Zeit, so Grasl. Es gehe nun darum, alles detailliert aufzubereiten und sachlich zu prüfen. "Wir wollen keine Spaltung in der Gemeinde", betont Münsings Rathaus-Chef. Grasl fügt hinzu, dass der Zeitpunkt des Bürgerbegehrens aus seiner Sicht viel zu spät im Verfahren gewählt sei.

© SZ vom 09.10.2021 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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