Reden wir über:Kunst und Krempel

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Marcus Meyer ist Historiker und seit 2014 für die BR-Sendung "Kunst + Krempel" tätig, für die nun in Benediktbeuern gedreht wird. (Foto: Privat/oh)

Fernseh-Redakteur Marcus Meyer sucht Bewerber für die Aufzeichnung der BR-Sendung im Kloster Benediktbeuern.

Interview von Jana Daur, Benediktbeuern

Die BR-Sendung "Kunst und Krempel" kommt ins Kloster Benediktbeuern: Vom 12. bis 14. Mai bewerten Experten dort Fundstücke von Dachböden und Flohmärkten. Dafür sucht der Bayerische Rundfunk noch Bewerber mit Objekten in den Kategorien Glas, Porzellan und Möbel. Marcus Meyer ist Redakteur des Formats und erklärt, wie man seine Preziosen dort bewerten lassen kann.

SZ: Herr Meyer, verstecken Sie auf Ihrem Dachboden auch einen Schatz, über den sich die Experten freuen würden?

Marcus Meyer: Da hätte ich gerne einen, tatsächlich. Aber ich wohne zur Miete und so einen großen Dachboden haben wir gar nicht. Deswegen wird sich da wohl nichts Wertvolles verstecken. Da träumt natürlich jeder davon, dass er was daheim hat, was man einfach nur erkennen muss und zu uns bringt. Das ist auch der Traum, von dem unsere Sendung lebt.

Warum haben Sie sich entschieden, die Sendung im Kloster Benediktbeuern aufzuzeichnen?

In Benediktbeuern haben wir ein sehr großes Einzugsgebiet, in dem Fall ganz Südbayern. Was wir zum Beispiel gerne sehen würden, ist, dass es im südlichen Bayern eine besondere Möbeltradition gibt. Tatsächlich haben wir dazu auch noch nicht so viele Einsendungen bekommen, also das wäre etwas, das uns auf jeden Fall interessieren würde: Bauernschränke, Bauernmöbel, Truhen und so etwas.

Wie kann man denn bei "Kunst und Krempel" mitmachen?

Man bewirbt sich einfach bei uns per E-Mail. Alle Informationen dazu sind online unter kunstundkrempel.de. Dort wird alles erklärt, dass man Fotos machen und ein bisschen vom Objekt erzählen muss. Unsere Sendung lebt davon, dass wir die Geschichten, die in diesen Objekten gefangen sind, herausholen. Sie können einerseits aus den Leuten kommen, die mit ihren Fragen zu uns kommen - da stehen ja oft persönliche Sachen dahinter. Dann lassen sie unsere Experten draufschauen, was die denn für eine Meinung haben. Aber die Objekte selbst haben auch eine Geschichte. In jedem ist wie in so einem kleinen Samen alles drin, was damals, als dieses Objekt geschaffen wurde, in der Gesellschaft wichtig war. Das sind die zwei Sachen, die wir eigentlich rausholen wollen.

Woran erkennen Interessenten, ob Ihre Besitztümer zur Sendung passen?

Viele können das selbst gar nicht erkennen. Ich denke, eine gewisse Qualität muss es geben. Aber wir haben ja auch immer wieder Sachen, wo man sagt: "Die brauchen vielleicht eine Restaurierung, aber danach sind sie wahnsinnig viel wert." Also im Zweifel, wenn ich mich wirklich für ein Objekt interessiere und denke, das könnte was sein, dann würde ich es einsenden, schaden kann das ja nicht.

Es gibt inzwischen prominente Sendeplätze für Programme, die sich mit Antiquitäten befassen. Was unterscheidet "Kunst und Krempel" von anderen?

In so einer Sendung wie zum Beispiel "Bares für Rares" geht's ganz lang darum, wie viel der Händler bezahlen will. Aber Marktpreise sind total willkürlich und haben oft mit der Qualität überhaupt nichts zu tun, da geht es um Moden. Das ist der Unterschied: Bei uns geht's um die Objekte und die Menschen. Klar will man auch wissen, was etwas wert ist, das interessiert alle. Aber es geht eben nicht darum, das dann auch umzusetzen und Geld mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen hat man ein aufgewertetes Objekt, weil man einfach viel mehr drüber weiß.

Mehr unter kunstundkrempel.de

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