Gesundheitsversorgung:Kräftige Finanzspritze für die Kreisklinik

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Der Kreisausschuss räumt der Kreisklinik in Wolfratshausen einen höheren Handlungsspielraum ein, um laufenden Zahlungen tätigen zu können. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Kreisausschuss erhöht den Handlungsspielraum des Krankenhauses in Wolfratshausen von 1,25 auf 5,5 Millionen Euro.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Personalausgaben, ausstehende Zahlungen durch den Bund und erhöhte Energiekosten belasten das Budget der Kreisklinik Wolfratshausen. Damit die laufenden Kosten weiterhin bezahlt werden können, hat der Kreisausschuss am Freitag in nichtöffentlicher Sondersitzung dem Kreistag empfohlen, den Bürgschaftsrahmen von 1,25 auf 5,5 Millionen Euro zu erhöhen und die dafür erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen. "So kann der Klinikbetrieb weiterhin gesichert finanziert werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.

Geschäftsführer Ingo Kühn hatte im Mai Landrat und Verwaltung und am Freitag auch dem Kreisausschuss mitgeteilt, dass der Bürgschaftsrahmen von 1,25 Millionen Euro, der vor mehr als 20 Jahren vereinbart wurde, nicht mehr ausreiche, um die laufenden Kosten zu finanzieren. Zum einen waren diese Ausgaben zuletzt massiv gestiegen, zusätzlich waren die jüngsten Tarifabschlüsse höher als von der Geschäftsführung erwartet. Andererseits mussten die Verhandlungen mit den Krankenkassen bezüglich der Erlöse in den Herbst verschoben werden, so dass es zu dem Engpass gekommen war. Forderungen gegenüber den Kostenträgern liegen bei mehr als fünf Millionen Euro, so Geschäftsführer Kühn. Der Landkreis, respektive der Kreisausschuss war sich laut Pressestelle nach kurzer Diskussion einig, der Kreisklinik mit dem auf 5,5 Millionen erweitertem Bürgschaftsrahmen den notwendigen Handlungsspielraum einzuräumen.

"Die Anpassung war angesichts der gestiegenen Kosten notwendig, denn die Klinik muss natürlich Handlungsspielraum haben, um ihre laufenden Zahlungen tätigen zu können. Ich bin froh, dass der Kreisausschuss dies im Vertrauen darauf, dass die Geschäftsführung dann auch im Sinne einer zukunftsorientierten Strategie handeln kann, so empfohlen hat", sagt Landrat Josef Niedermaier (FW).

Dass der Landkreis der Kreisklinik finanziell unter die Arme greift, ist nichts Neues. Bereits in der Vergangenheit war es immer wieder zu kurzfristigen Liquiditätsengpässen gekommen, die immer wieder mit kurzfristigen Darlehen des Landkreises an die Kreisklinik ausgeglichen werden konnten. Diese Zahlungen hat die Klinik stets auf Heller und Pfennig zurückgezahlt.

"Die jetzige Erhöhung des Bürgschaftsrahmens ist ein deutliches Bekenntnis des Landkreises zu seiner Kreisklinik und sorgt dafür, dass diese handlungsfähig bleibt", teilt die Kreisbehörde in ihrer Pressemeldung mit.

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