Von Bad Tölz ins Kloster Beuerberg:Neue Räume, neue Möglichkeiten

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Lichtdurchflutete Räume kennzeichnen den neuen Standort des Kreisbildungswerks. (Foto: Hartmut Pöstges)

Das Katholische Kreisbildungswerk hat den Westtrakt des Klosters bezogen. Die Themen bleiben Familie, Werte, Gesundheit, Persönlichkeit, die mediale Vermittlung wird ausgebaut, ein jüngeres Publikum angesprochen.

Von Wolfgang Schäl, Eurasburg

Das Kloster Beuerberg ist derzeit eine Großbaustelle. Im Hof des Gebäudes türmen sich Baumaterialien, stehen hydraulische Maschinen herum, werden dicke Holzbalken abgeladen - das ehemalige Salesianerinnen-Kloster, das vom Erzbischöflichen Ordinariat übernommen wurde, ist in der Hand von Bauarbeitern. Doch nicht ganz. Denn im oberen Geschoss des Westflügels herrscht in einem wunderbar sanierten, lichtdurchfluteten Flur mit großen Fenstern angenehme Ruhe. In den großzügigen hellen Büros und Seminarräumen hat am 1. September das Katholische Kreisbildungswerk (KBW) für den gesamten Landkreis sein neues Quartier aufgeschlagen, mit dem Umzug von der ehemaligen Geschäftsstelle in Bad Tölz in den Westtrakt des Beuerberger Klosters bieten sich für die Bildungsarbeit deutlich verbesserte Perspektiven. Das zehnköpfige Team kann hier, unterstützt durch moderne Medientechnik, auch digitale und "hybride" Formate anbieten, eine Versammlungsform, bei der ein Teil der Teilnehmer nur per Bildschirm bei Diskussionen dabei ist. Am Tag des offenen Denkmals kommenden Sonntag gibt das Kreisbildungswerk dem Publikum Einblick in die neue Adresse.

Vorsitzender Bernhard Schütze (links) und Geschäftsführer Andreas Käter. (Foto: Hartmut Pöstges)

Welcher Art die technischen Möglichkeiten sind und welche Inhalte im neuen Domizil vermittelt werden sollen, erläuterten jetzt KBW-Vorsitzender Bernhard Schütze und Geschäftsführer Andreas Käter, der für den operativen Teil des Bildungsbetriebs verantwortlich zeichnet. Es gehe nach den Jahren der Pandemie um einen Neuanfang, gleichzeitig aber auch um eine Fortentwicklung. Denn ein Teil des Bildungsverhaltens habe sich verändert. Manche Gäste seien nach Corona fortgeblieben, andere forderten eine erweiterte Nutzung der Digitaltechnik. Es bestehe nunmehr verstärkt "die Erwartung, dass wir als Dienstleister auftreten" - für das KBW eine Aufforderung, zusätzliche Beratungs- und Coaching-Angebote ins Programm zu nehmen . In diesen Bereich subsumiert das KBW beispielsweise auch Einkehrtage oder Gemeinderatsklausuren.

Man werde sich nicht auf Kirchenthemen beschränken, sondern auch allgemein gesellschaftlich relevante Bereiche wie etwa Gesundheit ansprechen. "Wir verstehen uns als Brückenbauer", sagte Schütze, "denn wir sind eine eigenständige Bildungsorganisation." Ihr gehe es darum, in den 21 Gemeinden des Landkreises schwerpunktmäßig vier Themenfelder zu besetzen: "Familie stärken, Werte leben, Gesundheit erhalten und Persönlichkeit entwickeln". Dank der neuen Medientechnik bestehe fortan die Möglichkeit, auch kurzfristig auf Programmwünsche zu reagieren.

Das Kreisbildungswerk hat bereits seine Büros im Kloster eingerichtet. (Foto: Hartmut Pöstges)

Damit will das KBW auch jüngeren Interessenten attraktive Angebote machen. Denn bisher nutzten zu zwei Dritteln Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren das Programm. Die daraus resultierende Erkenntnis: "Bildung ist bisher weiblich." Unter der Rubrik "Bewährtes weiter entwickeln, Neues wagen" werde man deshalb künftig "auch niedrigschwellige Angebote für jüngere Interessenten machen". Umsetzen will das Bildungswerk aber auch "Angebotsformate, die das klösterliche Umfeld für zivilgesellschaftliche Gruppierungen, Vereine und unterschiedliche Zielgruppen wie Ehrenamtliche in kirchlichen und sozialen Kontexten erlebbar machen".

Tag der offenen Tür, Sonntag, 11.September, 11 bis 16 Uhr, Kloster Beuerberg, Eingang neben der Stiftskirche. Führungen in die sanierten Räume im Westtrakt; Impulsvortrag "Denkmalspflege heute" (14 bis 14.30 Uhr); Musikveranstaltung "Trompete meets Orgel" in der Stiftskirche Peter und Paul (15 bis 15.30 Uhr); von 16 bis 17 Uhr führt Anja Brandstätter unter dem Titel "Veränderungen" durch die ehemalige Stiftskirche, Treffpunkt vor dem Kirchenportal. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen, Musik und den "Charme einer Großbaustelle".

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