Nach Hagel-Katastrophe:Hoffen auf Gäste

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Das Klostercafé Benediktbeuern hat wieder geöffnet: Chef Tim Bergrath mit seiner Mitarbeiterin Anna Brem. (Foto: SDB Birk/oh)

Das Klostercafé in Benediktbeuern hat wieder geöffnet. Leiter Tim Bergrath möchte Besuchern und Kunstschaffenden eine Heimstatt bieten.

Von Alexandra Vecchiato, Benediktbeuern

Kaum hatte das Klostercafé Benediktbeuern die Zeit der Corona-Lockdowns überstanden und mit Tim Bergrath im vergangenen Jahr einen neuen Betreiber gefunden, folgte der nächste Schlag. Nach dem schweren Hagel-Unwetter Ende August musste das kleine Lokal erneut schließen. "Dann kommt plötzlich so ein Schmarrn daher. Oft brauche ich das nicht mehr", scherzt Tim Bergrath. Doch auch dieser Schreck ist Vergangenheit. "Unser Kerngeschäft ist geblieben", sagt er. Kaffee, Kuchen, Cocktails und die ein oder andere kulinarische Sünde verwöhnen die Gaumen im ehemaligen Refektorium des Klosters Benediktbeuern. Nun müssen nur noch die Gäste wieder kommen.

Der Außenbereich wurde vom Hagel zerstört

"Es war der Wahnsinn", berichtet Bergrath über den 26. August, als die Unwetter-Katastrophe über das Klosterdorf hereinbrach. Besucher der historischen Anlage hätten sich in das Café geflüchtet, berichtet der Hotelfachmann. Dann hörte man nur noch überall Glas splittern und Dachziegel bersten. Das Café, sagt er, sei im Inneren nicht beschädigt worden. Anders sieht es im Außenbereich aus. Da im Sommer dort eine Fernwärme-Leitung verlegt wurde, nutze der Café-Betreiber die Gelegenheit, die kleine Grünanlage vor dem Lokal neu zu gestalten. Beete wurden angelegt und bepflanzt - wochenlang sei die Gärtnerin "auf allen Vieren" unterwegs gewesen, um ein schönes grünes Ambiente für die Café-Besucher zu schaffen. Kaum sei sie fertig gewesen, sagt Bergrath, brach die Hölle herein. Nicht nur die neuen Beete seien kaputt: Die Sonnenschirme habe es zerfetzt, einen Teil der Stühle müsse er aussortieren. Am anderen Teil sehe man die Einschlaglöcher der Hagelkörner. "Die Tische sind seltsamerweise heil geblieben. Jedenfalls werde ich im Sommer aufstocken müssen."

Klostercafé Benediktbeuern mit der historischen Decke aus dem Jahr 1493. (Foto: Manfred Neubauer)

Nach mehr als drei Monaten freue er sich, dass wieder Leben ins Klostercafé einziehe, betont Bergrath. Seit Ende November fanden einige Veranstaltungen statt im ehemaligen Refektorium. Für den 14. Januar ist ein Neujahrskonzert mit Rudi Zapf & Freunde angesetzt (Beginn 17 Uhr). Nähere Informationen sind im Internet unter www.zapf-musik.de zu finden. Dort können auch Eintrittskarten erworben werden. "Das Klostercafé kann in dieser für das Kloster herausfordernden Zeit ab jetzt zum Glück ganz flexibel reagieren, um Künstlerinnen und Künstlern eine Alternative zum momentan geschlossenen Barocksaal zu bieten."

Neue Konditorin am Start

Personell gibt es auch Änderungen. Konditormeisterin Monika Triebenbacher arbeitet nicht mehr regelmäßig im Café mit, seit sie im vergangenen Jahr ein eigenes kleines Kaffeehaus in Benediktbeuern eröffnet hat. Sie habe noch ihre Nachfolgerin eingearbeitet, erzählt Bergrath. Allerdings sei es möglich, bei Bedarf bei ihr Macarons, Kuchen und Torten dazuzukaufen. Kulinarisch setze man auf Abwechslung, erzählt Bergrath. "Wir probieren aus, was bei den Gästen ankommt. Wir tüfteln gerne." Momentan kämen mittags gerne die Handwerker, die im Kloster arbeiteten, zum Essen. "Wir schauen, dass wir den Laden wieder zum Laufen bringen."

Den Arbeiten am Kloster Benediktbeuern geschuldet ist auch, dass der Zugang zum Café im gotischen Saal mit seiner historisch bedeutenden Holzdecke von 1493 momentan nur über die Klosterpforte und den Kreuzgang möglich ist.

Öffnungszeiten Klostercafé Benediktbeuern: Montag bis Donnerstag 13 bis 18 Uhr; Freitag von 13 bis 22 Uhr; Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag.

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Tim Bergrath betreibt neuerdings das Klostercafé in Benediktbeuern. Unterstützt wird er von der Konditormeisterin Monika Triebenbacher, bekannt aus "Das große Backen".

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