Reden wir über:Faszinierende Feuerkunst

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Maria Rieger spielt gerne mit dem Feuer. (Foto: privat/oh)

Die 36-jährige Maria Rieger aus Bichl leitet die Showgruppe "Ignis Custos".

Interview: Hannah Mosbach, Bichl

Sie nennen sich "Ignis Custos" - Hüter des Feuers. Schon immer von Mittelaltermärkten und den dort auftretenden Flammenkünstlern begeistert, fand sich die fünfköpfige Gruppe vor etwa zwei Jahren zusammen und ließ sich von einem Bekannten die Grundlagen zeigen. Klassisches Feuerspucken oder -schlucken steht bei ihnen nicht auf dem Programm, weil zu risikoreich. Sicherer, aber nicht minder spektakulär sind dafür sogenannte Körperfeuer. Dazu hat jeder in der Gruppe sein eigenes Spezialgebiet: Mit Feuerpeitschen, Reifen und Fächern stellen sie vielseitige Aufführungen auf die Beine. Die Bichlerin Maria Rieger, Gründungsmitglied und Leiterin der Gruppe, spricht über Faszination und Risiken der Kunst.

SZ: Sie machen das, wovor man andere warnt: Sie spielen mit dem Feuer. Schonmal dabei verbrannt?

Rieger: Das bleibt tatsächlich nicht aus. Es ist wie mit dem Backblech auch, kleine Brandverletzungen kommen schonmal vor. Aber groß verbrannt habe ich mich zum Glück noch nicht.

Wie gefährlich ist das Ganze?

Man muss schon mit viel Respekt rangehen. Gerade wenn man mit den Feuerschwertern oder beim Körperfeuer nicht aufpasst, kann es schonmal schnell gefährlich werden.

Wie fängt man am besten mit Feuershowkunst an?

Mit Trockenübungen. Wir haben uns am Anfang die Grundlagen erstmal ohne Feuer beigebracht. Gerade bei den Pois (eine Kugel am Ende einer Kette, die geschwungen wird, Anm. d. Red.) geht das ganz gut mit LED-Pois. Und dann steigert man sich langsam. Wir probieren jedes Tool zunächst ohne Feuer aus und erst, wenn wirklich sicher ist, dass nichts mehr schief geht, fangen wir mit Feuer an.

Was ist Ihr liebster Showtrick?

Ich persönlich mag am allerliebsten das Körperfeuer. Da hat man eine mit einem Fluid getränkte brennende Fackel, die man zum Beispiel über den Arm ziehen kann, wobei Reste des Fluids auf der Haut verbleiben und dort nachbrennen. Aber gerade auch wenn man das Feuer in der gewölbten Hand brennen lässt, sieht es extrem cool aus. Dabei wird es zwar warm, aber das Verbrennen geht so schnell, dass mir nichts passiert. Das Körperfeuer ist mein persönlicher Favorit, weil man das Feuer im wahrsten Sinne des Wortes wirklich hautnah erlebt.

Was fasziniert Sie an Feuer?

Gute Frage. Feuer ist einfach eine Naturgewalt. Ich würde zwar nicht behaupten, dass wir es beherrschen, aber wir haben es doch recht gut geschafft, eine solche Distanz zu bekommen, dass wir mit dem Feuer spielen können, ohne das etwas passiert. Auch darin besteht eine gewisse Faszination. Und es schaut einfach gut aus.

Wie viel Geld wird pro Show verbrannt?

Es kommt immer darauf an, aber pauschal liegen die Fixkosten pro Auftritt zwischen 80 und 100 Euro. Darin sind die Fahrtkosten und der Verschleiß des Equipments bereits enthalten.

Sie müssen es wissen: Wie bekommt man am besten Rauchgeruch aus den Klamotten?

Ähm... waschen (lacht). Aber dadurch, dass wir mit Fluid spielen, haben wir eigentlich relativ wenig Rauchbildung. Der meiste Rauch entsteht erst beim Ablöschen und verbleibt dann größtenteils in der Löschdecke. In den Klamotten haben wir so gut wie gar keinen Rauch. Ich merke nur nach dem Körperfeuer manchmal Rückstände auf der Haut oder ab und zu ein paar abgesengte Haare.

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