Unterbringung von Geflüchteten:Greiling klagt gegen Zuweisungen

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In der Container-Unterkunft auf der Tölzer Flinthöhe kann der Landkreis 128 Geflüchtete unterbringen. (Foto: Harry Wolfsbauer/Harry Wolfsbauer)

Die Kommune fühlt sich bei Lösungsvorschlägen ignoriert.

Von Benjamin Engel, Bad Tölz-Wolfratshausen

Weitere Zuweisungen von Flüchtlingen in den Landkreis sind zwar infolge der Schäden des Hagelunwetters bis zum Jahresende ausgesetzt. Dennoch will die Kommune Greiling gerichtlich weiter dagegen vorgehen. Deren Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung dafür, den Freistaat Bayern wegen der Zuweisung von Geflüchteten vor dem Verwaltungsgericht zu verklagen. Daran werde die Kommune Greiling festhalten, so Bürgermeister Anton Margreiter (Freie Wähler). Das solle untermauern, dass die Gemeinde sowie die Verwaltungsgemeinschaft Reichersbeuern sich immer bemüht hätten, das Unterbringungsproblem zu lösen. "Unsere Angebote, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gemacht haben und die auch sehr sinnvoll gewesen wären, wurden ignoriert", so Margreiter.

Damit spielt Greilings Bürgermeister darauf an, dass die Kommune bereits vor eineinhalb Jahren etwa das alte Gemeindehaus mit Platz für 15 Personen angeboten habe. Als eine der drei Mitgliedskommunen der Verwaltungsgemeinschaft habe Greiling auch eine gemeindeeigene Fläche am Solarpark ins Spiel gebracht. Die Gemeinde arbeite an Lösungen, die kommunalen Gebäude seien aber ausgelastet, so Margreiter.

Drei Städte haben etwa zwei Drittel aller Geflüchteten untergebracht

Alle zwei Wochen sind bis dato um die 50 neue Geflüchtete im Landkreis angekommen. Über die 21 Kommunen im Landkreis ist der Personenkreis insgesamt sehr ungleich verteilt. Diese haben insgesamt etwas mehr als 3000 Menschen (Stand Mitte Juni 2023) untergebracht. Etwa zwei Drittel davon sind in den drei Städten Bad Tölz, Geretsried und Wolfratshausen. Diese Kommunen übererfüllen ihre Unterbringungsquoten deutlich. Um die Zielmarke zu erreichen, müsste Dietramszell an die 90 Geflüchtete zusätzlich aufnehmen. In Greiling wären es um die 30, in Münsing um die 60 Personen. Alle drei Orte zählen zu denen, in welche die Kreisbehörde nun primär Geflüchtete verteilt hätte. Die kreiseigenen Unterkunftsmöglichkeiten sind erschöpft.

Münsing hat daher begonnen, den Gemeindesaal mit Platz für 30 Personen herzurichten. "Betten und Trennwände sind drin", so Bürgermeister Michael Grasl (FW). Der Saal werde trotz Zuweisungsstopp vervollständigt, um vorbereitet zu sein.

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