Wenn man auf die Visualisierungen vertraut, die das Unternehmen vorlegt, wird das "Opus G" genannte große Wohnquartier der Krämmelgruppe an der Banater Straße in Geretsried üppigst begrünt. Zwischen den einzelnen Etagenhäusern mit insgesamt 770 Wohnungen sind auf den Entwürfen große Mengen ausladender Bäume und Sträucher zu sehen, und bei den achtgeschossigen Gebäuden ranken sich Pflanzen an den Fassaden hoch.
Der Geretsrieder Stadtrat hat am Dienstag das endgültige Plazet zu einigen Veränderungen am ursprünglichen Bebauungsplan gegeben. Laut Krämmel werden damit "neue Maßstäbe in Sachen Ressourcenschonung, Klimaschutz und Aufenthaltsqualität" gesetzt. Das "smarte Energiekonzept" basiere auf mindestens 80 Prozent erneuerbaren Energiequellen. Auch die mit Rücksicht auf den Klimawandel nötige stärkere Begrünung von Städten sei in die Weiterentwicklung der Planung eingeflossen, so Krämmel. Neben der Fassadenbegrünung gehöre dazu das Retentionsdach, bei dem Regenwasser aufgenommen und gespeichert wird. Der selbst gewählten Leitidee "Stadt im Wald" folgend seien 450 Bäume plus Sträucher und Stauden geplant.
Der Bau des ersten Abschnitts gehe zügig voran und sei genau im Zeitplan, so Korbinian Krämmel, Geschäftsführender Gesellschafter der Krämmel Unternehmensgruppe. Die Vorbereitungen der zwei weiteren Bauabschnitte liefen. Die ersten Wohnungen sollen im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Quartier auf Antrag der Krämmel Wohn- und Gewerbebau GmbH mit ihrem bisher an insgesamt 2173 Projekte vergebenen Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Auf der Website der DGNB ist nachzulesen, dass "Opus G" die Kriterien für nachhaltiges Bauen insgesamt zu 72,1 Prozent erfüllt; einzelne Aspekte werden mit 64,3 Prozent ("ökonomische Qualität") oder 76,7 Prozent ("soziokulturelle und funktionale Qualität") bewertet.
Im autofreien Quartier an der Banater Straße werden drei Wohntypen geschaffen: je 30 Prozent sind geförderter und frei finanzierter Mietwohnungsbau, 40 Prozent Eigentumswohnungen. Die Stadt Geretsried hat sich ein Benennungsrecht gesichert. Das bedeutet, sie kann für jene 30 Prozent der insgesamt 770 Wohnungen, die zwar nicht öffentlich gefördert sind, aber als "bezahlbar" angekündigt werden, Mieterinnen und Mieter vorschlagen.