Gemeinderatsbeschluss:Dietramszell führt Parkgebühren ein

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Drei Parkautomaten will die Gemeinde anschaffen. Die Kosten könnten sich nach sechs Monaten amortisiert haben. (Foto: Günther Reger)

Mit Automaten will die Kommune nun Ausflügler zur Kasse bitten - allerdings nur an Wochenenden und Feiertagen.

Von Petra Schneider

Auch die Gemeinde Dietramszell will Parkgebühren für Ausflügler einführen, allerdings werden sie nur an Wochenenden und Feiertagen fällig. Angedacht sind Parkautomaten am Waldparkplatz hinter der Klosterschänke, am Schulparkplatz und am Kiesgrubenparkplatz oberhalb des Klosters. Weil diese durch Wochenendausflügler, die etwa den Waldweiher oder den Bestattungswald "Waldruh" besuchen, zum Teil stark frequentiert sind, erhofft sich die Gemeinde neue Einnahmen.

Wie hoch die Gebühren sein werden, wurde am Dienstag im Gemeinderat nicht beschlossen. Die Kalkulationen der Verwaltung bewegen sich zwischen zwei und vier Euro für den halben beziehungsweise vier und acht Euro für den ganzen Tag. Mit 13 zu vier Stimmen hat sich der Gemeinderat grundsätzlich für Parkgebühren auf den drei Flächen ausgesprochen und die Verwaltung beauftragt, weitere Angebote für Parkautomaten einzuholen. Außerdem soll ein Gemeinderatsbeschluss für den Beitritt zum Kommunalen Zweckverband Oberland vorbereitet werden, der die Überwachung übernehmen soll.

Im Rahmen der Dorferneuerung hat die Gemeinde den Waldparkplatz hinter der Klosterschänke im vergangenen Jahr ertüchtigt; 65 Prozent Förderung gab es, dennoch habe das die Gemeinde "viel Geld gekostet", sagte Bürgermeister Josef Hauser (FW). Auch Kiesgrubenparkplatz und Schulparkplatz seien "topp" in Schuss. Um Daten über die Auslastung zu bekommen, hat das Ordnungsamt an Wochenenden in März, Mai und Juni sowie am Pfingstmontag und Fronleichnam Erhebungen gemacht. Das Ergebnis: Waldparkplatz und Schulparkplatz haben eine hohe Auslastung, der Kiesgrubenparkplatz nicht. Im Schnitt haben 192 Fahrzeuge pro Wochenende auf den drei Parkplätzen geparkt. Die Parkdauer wurde nicht erhoben und stattdessen der Mittelwert herangezogen. Nach Berechnungen der Verwaltung würde sich die Anschaffung für drei Parkautomaten, die laut Angebot eines Anbieters 14 100 Euro kosten würden, bei einer Parkgebühr von zwei Euro für den halben und vier Euro für den ganzen Tag nach sechs Monaten amortisiert haben.

Parkgebühren fanden im Gemeinderat überwiegend Zustimmung. "Wenn ich irgendwo auf den Berg gehe, muss ich ja auch zahlen", sagte Bürgermeister Hauser. Einige Gemeinderäte hätten es allerdings besser gefunden, wenn man mit der Einführung wartet, bis die Straßensanierung durch das Staatliche Bauamt Weilheim abgeschlossen ist, was für 2023 anvisiert wird. Michael Häsch (CSU) gab zu Bedenken, dass Kirchgänger oder Hochzeitsgäste auch zur Kasse gebeten würden. Die Gemeinde könne das selbst entscheiden und entsprechende Befreiungen von den Gebühren beschließen, sagte Hauser. Der Vorschlag von Ludwig Gröbmaier (CSU) zunächst nur einen Parkautomaten am Waldparkplatz anzuschaffen, um Erfahrungen zu sammeln, fand keine Mehrheit. Denn das würde nur zu einer Verlagerung auf die anderen beiden Stellflächen führen, sagte Hauser.

© SZ vom 10.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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