1150 Unterschriften für Petition:Hoffnungsschimmer für Tölzer Post

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Die Postbank und die Filiale der Deutschen Post an der Hindenburgstraße wurden Ende Juni dieses Jahres geschlossen. (Foto: Manfred Neubauer)

Nach Gesprächen zwischen der Stadt und der Deutschen Post ist die Rückkehr einer Filiale in die Innenstadt nicht ausgeschlossen. Viel dürfte von der Umgestaltung des Post-Areals abhängen.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Mehr als 1150 Unterschriften hat Initiator Robert P. Keller für die Petition zum Erhalt der Post im Stadtzentrum von Bad Tölz gesammelt. Eine Aktion, die offenbar nicht ganz vergebens war. In Gesprächen mit Bürgermeister Ingo Mehner (CSU), Stadträten und ihm selbst hätten Vertreter der Deutschen Post zugesichert, den Standort an der Hindenburgstraße für eine Filiale wieder in Betracht zu ziehen, teilt der 36 Jahre alte Immobilien-Ökonom und alteingesessene Tölzer mit. "Ich hatte wirklich den Eindruck, dass die Deutsche Post das ernsthaft forcieren will", sagt Keller. Dagegen äußert sich Bürgermeister Mehner bedeckt: "Wir haben kein Druckmittel, um die Post in diese Räume zu bringen."

Ob und wie eine Wiederansiedlung umgesetzt werden kann, hängt nun wohl maßgeblich von den Plänen des neuen Eigentümers ab. Die Familie Worbs von der Immobilienfirma Aureus aus Gmund hatte das Post-Areal mit insgesamt rund 4000 Quadratmetern Grundfläche und den Gebäuden Hindenburgstraße 3, dem Haupt- und ehemaligen Nebengebäude der Post, sowie 5 und 7 im Frühjahr gekauft. Möglich wäre für Keller dort beispielsweise ein Lebensmittel-Einzelhandel mit angegliederter Post-Filiale, so ähnlich wie im Kaufland-Supermarkt an der Lenggrieser Straße. Wie Mehner mitteilt, sei die Familie Worbs "sehr offen" für Gespräche mit der Post.

Rund 1150 Unterschriften hat Robert P. Keller für die Petition "Tölzer Post muss bleiben" gesammelt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die starke Unterstützung für die Petition habe der Deutschen Post gezeigt, "dass eine Nachfrage da ist", erklärt Initiator Keller. Bei der Unterredung hätten Bürgermeister Mehner und er selbst auch die Problematik durch die Schließung der Hauptpost erläutert, unter anderem für ältere Menschen und die Situation in der Innenstadt. Die Vertreter der Post, so Keller, hätten sich einsichtig gezeigt und darauf hingewiesen, dass die zur Deutschen Bank gehörende Postbank geschlossen worden sei und die Deutsche Post selbst dort "den Laden nicht alleine schmeißen konnte". Das Interesse an einer Rückkehr auf das Areal an der Hindenburgstraße hält Keller nicht für vorgegaukelt. "Das war nicht nur dahingesagt."

"Man muss der Realität ins Auge sehen", sagt Bürgermeister Ingo Mehner

Das Ergebnis des Treffens, das die Stadt Bad Tölz auf den entsprechenden Beschluss des Stadtrats vom Mai hin organisiert hat, bewertet Bürgermeister Mehner hingegen eher als vage. "Man muss der Realität ins Auge sehen, dass die Post nicht nur in Tölz, sondern auch andernorts ihre Filialen mit Partnern betreibt", betont der Rathauschef. Was die Qualität von Shop-Lösungen betrifft, so könne sich jeder selbst ein Bild davon machen.

In Bad Tölz gibt es seit der Schließung der Hauptpost zwei neue Partnerfilialen - an der Königsdorfer Straße und an der Sachsenkamer Straße. In den Gesprächen habe man darauf hingewiesen, wie wichtig ein Post-Standort in der Innenstadt für Bad Tölz sei, berichtet Mehner. Ein weiteres Argument: Das gesamte Areal an der Hindenburgstraße werde von den neuen Eigentümern umgebaut und dadurch an Attraktivität gewinnen. Dem habe sich die Post jedenfalls "nicht verschlossen", sagt der Bürgermeister.

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Protestaktion
:Unterschriften für Tölzer Hauptpost

Initiator Robert P. Keller will mit einer Online-Petition erreichen, dass die Ende Juni geschlossene Filiale an der Hindenburgstraße wieder geöffnet wird. Die Aktion läuft noch bis Ende August.

Von Klaus Schieder

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