Ein Besuch bei "Bürger für Bürger" (BfB) lohnt sich immer, denn die ehrenamtliche Wolfratshauser Nachbarschaftshilfe hat vielerlei Angebote, vom Kinderpark über ein Digital-Café und den Asylhelferkreis bis zum Seniorentreff. Jetzt allerdings gibt es noch einen ganz anderen Grund, mal im Pumpenhaus an der Loisach vorbeizuschauen: Die Räume sind komplett renoviert, bieten allen nötigen Komfort, sichern dank neuer Möblierung einen Austausch in Diskretion und strahlen eine äußerst einladende Atmosphäre aus. BfB-Vorsitzende Eva-Maria Rühling ist überglücklich, umso mehr, als sich das neue Ambiente nicht nur dem handwerklichen Geschick und der Einsatzbereitschaft der eigenen Leute verdankt. Drei Sponsoren haben maßgeblich dazu beigetragen, darunter die "SZ Gute Werke".
Der Verein mit seinen 1350 Mitgliedern, 240 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie einem eigenen Büro kann dank der Stadt Wolfratshausen für seine Verwaltungstätigkeit, aber auch für Kurse und Veranstaltungen das Pumpenhaus nutzen. Die Stadt stellt es gegen eine geringe Beteiligung an den Nebenkosten zur Verfügung.
Mithilfe der Heiduk Raumausstattungs-GmbH in Wolfratshausen, der Tyczka Energy in Geretsried und der Süddeutschen Zeitung konnten nun alle Räume neu gestaltet werden. Die SZ stellte sämtliche Büromöbel - Schreibtische, Rollcontainer, Bürostühle, Besprechungstisch und jede Menge Schränke -, sodass alles akribisch sortiert und geordnet untergebracht werden konnte. Alina Heiduk sorgte mit ihrem Betrieb für neue Anstriche der Wände und Türen, einen runderneuerten Boden samt modernem strapazierfähigem Belag und schöne Gardinen. Eine durchaus beachtliche Ausgabe, komplett als Spende an den Verein. Es sei beeindruckend, was die "Bürger für Bürger" unentgeltlich alles leisteten, sagt Alina Heiduk, da spende sie gern. Von Tyczka schließlich hat der Verein zwei zusätzliche komplette PC-Arbeitsplätze bekommen, sodass nun nicht nur im Büro im Erdgeschoss, sondern auch im Mehrzweckraum im ersten Stock digital und online gearbeitet werden kann.
Fünf BfB-Ehrenamtliche haben im Erdgeschoss das Streichen der Wände und Anbringen neuer Vorhänge übernommen. "Eine nette Gemeinschaftsarbeit", sagt der Zweite Vorsitzende Ernst Wieser. Sonst leiste jeder seine ehrenamtliche Arbeit für den Verein allein, da sei es schön gewesen, "auch mal im kleinen Team zusammenzuarbeiten".
Erste Adresse der SZ
Für die SZ Bad Tölz-Wolfratshausen hat das Pumpenhaus eine besondere Bedeutung. Denn es war die erste Adresse der damals neu gegründeten Lokalausgabe der SZ. Der spätere langjährige Redaktionsleiter Jürgen Wolfram erinnerte sich zum 20-jährigen Bestehen der Lokalausgaben, wie im Frühjahr 1977 alles begann: "Der Auftrag, der mich vor zwanzig Jahren nach Wolfratshausen führte, hatte viel von einer handfesten Herausforderung. Sie SZ zog rund um München Kreise, und auch für Bad Tölz-Wolfratshausen sollte ein täglich erscheinendes Lokalblatt modernen Zuschnitts abfallen. Die Startnummer war für Anfang Mai terminiert (...). Irgendwie strahlte auf wunderbare Weise die Ruhe des Voralpenlandes auf uns ab. Dabei nahm die relative Gelassenheit von damals schon ein wenig wunder. Denn unser ausersehenes Redaktionsgebäude, das Pumpenhaus an der Loisachbrücke Bahnhofstraße, befand sich Tage vor dem Start noch im Bau."